Timo Glock und die DTM 2019 - das wird keine Freundschaft mehr. Beim Finale in Hockenheim fügte der BMW-Pilot seinem Seuchenjahr eine weitere Episode hinzu: Eine offene Tür verhinderte ein Top-4-Resultat für Glock auf seiner Paradestrecke, auf der er 2013 seinen ersten DTM-Sieg feierte.

"Die Tür ist in Runde 2 einfach aufgesprungen und dann immer weiter aufgegangen und wurde regelrecht aufgebogen. Warum das passiert ist, kann ich nicht sagen, aber das passt natürlich zu unserer Saison", so Glock in einer ersten Stellungnahme nach dem Samstagsrennen in Hockenheim. Inzwischen ist bekannt: Erst durch zu hartes Räubern über die Kerbs öffnete sich die Tür am BMW. Glocks Rennen war damit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt.

"Die offene Tür hat mich so viel Topspeed gekostet, dass ich so viel DRS wie möglich nutzen musste, um im Zug mitzufahren", klagte Glock im Nachhinein über den erheblich größeren Luftwiderstand. Die taktischen Möglichkeiten des BMW-Piloten waren so nachhaltig eingeschränkt, da DRS nicht mehr zu optimalen Zeitpunkten genutzt werden konnte.

DTM-Tür kostet Timo Glock Topspeed und bessere Strategie

Glock reagierte, indem er deutlich früher als geplant seine BMW-Crew für den Pflichtboxenstopp aufsuchte - noch ein gravierender Nachteil, da Glock so gegen Rennende auf älteren Reifen gegen die Konkurrenz machtlos war. "Ich kam dann früher an Box, wäre aber gern deutlich länger draußen geblieben", bekannte Glock, dessen Tür beim Stopp schließlich gewechselt wurde.

Doch es gibt trotzdem noch Grund zur Freude, schließlich fuhr Glock als Sechster noch ein solides Punkteresultat nach Hause. Davon holte er bekanntlich in dieser Saison aufgrund diverser Zwischenfälle und Umstände nicht allzu viele. "Am Ende war unser Speed ok, und darauf müssen wir aufbauen. Morgen wollen wir schauen, dass wir das Jahr noch gut zu Ende bringen, und dann bin ich froh, dass es vorbei ist", so Glock.

DTM Hockenheim II 2019: Highlights vom 1. Rennen (03:33 Min.)

Das Defizit von rund 12 Sekunden durch den Tausch der defekten Tür konnte Glock nach seinem Boxenstopp mit schnellsten Runden wieder ausgleichen. Rund eine bis eineinhalb Sekunden pro Runde nahm er der Spitze bis zur Safety-Car-Phase ab. "Der Speed vor dem SC hat uns zurück ins Rennen gebracht. Ich war natürlich deutlich schneller wie die anderen Fahrer und habe die Lücke wieder zufahren können", gibt Glock zu Protokoll.

Damit stand er in der Schlussphase des Rennens aber auf verlorenem Posten gegen die Audis von Robin Frijns und Loic Duval. "Die SC-Phase war fast eher kleiner Nachteil, weil ich dann gegen alle Fahrer, die frischere Reifen hatten, kämpfen musste. Mit fünf bis acht Runden älteren Reifen hast du dann keine Chance gegen Müller und Frijns", hadert Glock. So lässt sich konstatieren: Ohne Tag der offenen Tür hätte sein Rennen einen ganz anderen Verlauf nehmen können.