Titel-Matchball für Rene Rast! Der Audi-Star gewann das Samstags-Rennen der DTM auf dem Nürburgring - und hat nun gute Chancen, die Meisterschaft vorzeitig im Sonntags-Rennen einzufahren. Während Rast von der Pole Position souverän zu seinem sechsten Saisonsieg fuhr, schaffte es sein ärgster Titelrivale, Nico Müller, nicht einmal in die Punkteränge.
Der Meisterschaftszweite warf das Rennen schon beim Start weg: Frühstart von Platz drei, Durchfahrtstrafe, am Ende nur Platz 16. Müller versuchte mit einem frühen Pflicht-Boxenstopp, doch seine Hoffnungen auf ein Safety Car wurden nicht erfüllt. Nach einem weiteren späten Reifenwechsel gab es für Müller nichts mehr zu holen.
"Am Lausitzring gab es beim Start ein Problem mit dem Auto - diesmal hat es der Chauffeur verkackt!", ärgerte sich Müller am Sat.1-Mikro: "Ich hatte das Auto vorgespannt, aber die Lichter blieben sehr lange rot. Um nicht abzuwürgen, habe ich dann die Bremse aufgemacht. Das war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich einen Frühstart hinlege. Das tut schon weh."
Die Meisterschafts-Rechnung: Holt Rast am Sonntag (13:30 Uhr live bei Sat.1) neun Punkte mehr als Müller (inklusive Qualifying- und Renn-Punkten), feiert er vorzeitig seinen zweiten Titelgewinn nach 2017.
DTM-Fahrerwertung 2019 im Überblick
Rast: "Ein perfekter Tag, Pole, Sieg, Führung ausgebaut! Nico hat einen Fehler gemacht. Für Mike tut es mir leid. Aber natürlich bin ich happy mit dem Vorsprung in der Meisterschaft. Ich hoffe, dass ich morgen den Sack zumachen kann."
Während Rast souverän seinem 16. DTM-Sieg entgegeneilte, hatte Audi-Markenkollege Mike Rockenfeller großes Pech. Der Meister von 2013 lag über weite Strecken auf dem zweiten Platz, bis ein Ölleck im letzten Renndrittel für Schwierigkeiten sorgte und Rockenfeller zur vorzeitigen Aufgabe zwang.
Von seinem Ausfall profitierten zwei BMW-Piloten: Bruno Spengler und Marco Wittmann fuhren auf den Plätzen zwei und drei auf das Podium. Während Spengler mit Startplatz zwei eine gute Ausgangslage hatte, musste sich Wittmann von P11 nach vorne kämpfen. Diesmal ging die Strategie später Boxenstopps auf und spülte den zweifachen DTM-Meister bis auf den dritten Platz.
DTM-Rookie Jonathan Aberdein sorgte nach einem zuvor starken Qualifying mit Platz vier im Rennen für großen Jubel beim Audi-Kundenteam WRT. Mit Jamie Green und Loic Duval fuhren zwei weitere Audi-Piloten in die Top-6. Das BMW-Duo Sheldon van der Linde und Joel Eriksson komplettierte die ersten Acht.
DTM Nürburgring: So lief das Samstags-Rennen
Die Startaufstellung: Rene Rast startete zum siebten Mal in dieser Saison von der Pole Position. Den Meisterschaftsführenden und seinen Titelrivalen Nico Müller trennte etwas überraschend Bruno Spengler, der für BMW den zweiten Startplatz erzielte. Mit Mike Rockenfeller und Jonathan Aberdein auf den Plätzen vier und fünf fuhr ein Audi-Quartett in die Top-5 der Startaufstellung. Marco Wittmann kam nicht über den elften Startplatz hinaus. BMW-Markenkollege Philipp Eng musste das Rennen wegen eines im Qualifying erlittenen Getriebeschadens von hinten aufnehmen.
Der Start: Frühstart durch Nico Müller! Von P3 preschte der Audi-Pilot (zu) früh nach vorn und überholte vor der ersten Kurve den Zweitplatzierten Bruno Spengler. Für das Vergehen kassierte der Schweizer eine Durchfahrtstrafe, die er in der vierten Runde antrat und bis auf den letzten Platz zurückfiel. Mike Rockenfeller setzte sich nach dem Start in der zweiten Kurve gegen Spengler durch und übernahm die dritte Position. Marco Wittmann verbesserte sich vom elften bis auf den achten Platz. Nach Müllers Strafe führte Pole-Setter Rene Rast mit vier Sekunden Vorsprung vor Rockenfeller, Spengler, Jonathan Aberdein und Sheldon van der Linde.
Die Boxenstopps: Nico Müller absolvierte nach seiner Durchfahrtstrafe (Runde 4) als erster Fahrer in der sechsten Runde seinen Pflicht-Boxenstopp. Markenkollege Pietro Fittipaldi vom Audi-Kundenteam WRT folgte im siebten Umlauf. Philipp Eng bog als erster BMW-Pilot in Runde neun zum Pflicht-Reifenwechsel in die Boxengasse ab.
Mit Jonathan Aberdein, Jamie Green (beide Runde 12) und Loic Duval (13) absolvierten drei weitere Audi-Fahrer ihre Boxenstopps bis zum 13. Umlauf. Sheldon von der Linde steuerte die Box auf P5 liegend an, verlor wegen eines langsamen Radwechsels aber einige Positionen.
In Runde 16 zur Rennhälfte legte das Führungsduo Rast/Rockenfeller seinen Pflicht-Reifenwechsel ein. Beide Fahrer kehrten auf den Plätzen neun und zehn zurück ins Feld, während vier BMW, noch ohne Boxenstopp, führten.
Spengler machte den Anfang in Runde 19 - der Kanadier kehrte mit seinen neuen Reifen virtuell als Dritter hinter Rast und Rockenfeller zurück auf die Strecke. Marco Wittmann und Joel Eriksson folgten im 20. Umlauf. Wittmann belegte virtuell kurzzeitig P3, bevor er mit seinen kalten Reifen zunächst BMW-Markenkollege Spengler ziehen ließ und sich gegen den folgenden Jamie Green nicht verteidigen konnte.
Die Ausfälle: Wie bitter: Mike Rockenfeller fiel in der 26. Runde auf Platz zwei liegend wegen eines Öllecks aus. Der frühere DTM-Champion musste seinen Audi in der Box parken, während Spengler und Wittmann die Plätze zwei und drei hinter Rast übernahmen. Rockenfeller: "Ich habe schon ohne Vorwarnung zwei Runden vorher gemerkt, dass ich viel gerutscht bin. Da hatte ich wohl schon Öl auf den Hinterrädern."
Neben Rockenfeller stellte auch Jake Dennis seinen Aston Martin Vantage in der 26. Runde wegen eines technischen Problems vorzeitig in der Boxengasse ab.
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