Unwetterwarnungen, Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 km/h, Zuflucht suchende Menschenmassen und sintflutartige Regenfälle, die Teile der Strecke genauso schnell überschwemmten wie sie den Grip von ihr wuschen. Was sich anhört wie Szenen aus dem neuesten Katastrophenfilm aus der Feder von Roland Emmerich, ist heute Mittag tatsächlich im Motopark zu Oschersleben geschehen.
Denn dort tobte sich rechtzeitig zum DTM-Qualifying ein kleiner Sturm aus, welcher die Organisatoren dazu veranlasste den Beginn der Qualifying-Session um 40 Minuten zu verschieben und die anschließende Super-Pole aufgrund unvorhersehbarer Wetterbedingungen komplett abzusagen.
Im Qualifying ging es also nicht mehr nur darum sich in die Top10 zu schieben, sondern auf Anhieb die Startposition für den fünften Saisonlauf in Oschersleben herauszufahren. Aufgrund der zu Beginn noch nassen Streckenverhältnisse sowie befürchteter weiterer Regengüsse, gestaltete sich dies allerdings sehr viel schwieriger als es sich anhört.
Am besten trotzte diesen unwirtlichen Bedingungen der siebenfache Le Mans Rekordsieger Tom Kristensen, der nicht zuletzt am vergangen Wochenende bei seinem Rekordsieg für Audi wieder einmal erlebte, was im Motorsport alles geschehen kann und mit welchen Problemen man bei einem 24 Stundenrennen konfrontiert werden kann.
"Mit meinem siebten Sieg in Le Mans habe ich mir einen Traum erfüllt", schwebte Kristensen auch heute nach seiner ersten DTM-Pole noch auf der sprichwörtlichen Wolke sieben, "und hier geht es genauso traumhaft weiter: Ich habe einen perfekt vorbereiteten A4 vorgefunden."
Dennoch schaffte es der Däne seinen Tatendrang angesichts der anfangs schlechten Streckenverhältnisse im Zaum zu halten. "Wir haben recht lange gewartet und sind dann auf Slicks rausgefahren", gesteht er ein. "Diese Strategie erwies sich als die richtige. Wir haben gepokert und gewonnen."
"Meine Crew hat für dieses sehr spezielle Qualifying perfekt gearbeitet. Reifentemperatur und Luftdruck haben am Ende genau gestimmt, deshalb konnte ich eine Runde fahren wie nie zuvor. Von mir aus kann es gerne so weiter gehen..."
Und morgen soll es noch besser werden: "Auch wenn es sich durch das Gewitter abgekühlt hat", kündigt er mit Blickrichtung Mercedes an, "erwarte ich hier sportlich das heißeste Rennen der Saison."
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