Seit längerer Zeit steht eine Reduzierung des Starterfeldes für die DTM-Saison 2017 im Raum. Die Hersteller könnten künftig nur noch jeweils sechs Autos stellen. Damit würde sich das Feld von 24 auf 18 Autos verkleinern. Bislang signalisierten Audi, BMW und Mercedes grundsätzlich Gesprächsbereitschaft - jetzt bahnt sich nach Informationen von Motorsport-Magazin.com eine Entscheidung in dieser Frage an, die die DTM nachhaltig verändern würde.

Am kommenden Freitag findet eine Vorstands-Beirats-Sitzung der ITR im Rahmen des Rennwochenendes auf dem Nürburgring statt. Diese war ohnehin geplant, doch ein wesentlicher Tagungspunkt ist die mögliche Reduzierung der Autos zur kommenden Saison. Eine Entscheidung des Vorstandes gemeinsam mit den drei Motorsportchefs der Hersteller wird erwartet.

Reduzierung wird wohl passieren

Die meisten Experten sind sich einig: 2017 werden nur noch 18 Autos in der DTM an den Start gehen. ITR und Hersteller werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf einigen, mit einem verkleinerten Starterfeld den Kosteneinsparungs-Plan fortzusetzen. Weniger als 24 Autos erlebte die DTM zuletzt bei der Rückkehr von BMW im Jahr 2012.

"Ich glaube schon, dass zur kommenden Saison an den Autos gespart wird", sagte Manuel Reuter im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich denke aber, dass die DTM auch mit 18 Autos interessant sein kann. Letztendlich ist entscheidend, was sich vorne abspielt: der Kampf um die Meisterschaft, Podestplätze und die Top-5. Ich denke, dass die wenigsten Zuschauer ein Auge darauf haben, was auf den letzten zehn Plätzen passiert. Mit 18 Autos im Feld würde sich daran nichts ändern."

Wie reagieren die Fahrer?

Sollte der Vorstand am kommenden Freitag am Nürburgring eine Entscheidung fällen, wird diese vermutlich zeitnah öffentlich kommuniziert. Im Raum stand, die Bekanntgabe wegen des herrschenden Meisterschaftskampfes hinauszuzögern, um die Fahrer bezüglich ihrer Zukunft nicht zu irritieren. Wahrscheinlich würden die Piloten von Audi, BMW und Mercedes aber ohnehin Wind bekommen vom Ausgang der Sitzung.

Der Deutsche Motor Sport Bund wäre bei einer Einigung über die Verkleinerung des Feldes ab 2017 übrigens außen vor. ITR und Hersteller sind nicht verpflichtet, sich die Zustimmung des DMSB zu holen. Wahrscheinlicher ist, dass sich die DTM-Verantwortlichen mit ihren TV-Partnern einigen müssten. In den Verträgen dürfte eine Mindestanzahl an Autos fixiert sein, um die Attraktivität der Serie aufrechtzuerhalten. Dies sollte bei 18 Autos allerdings kein Stolperstein sein.

Weniger Autos - mehr Rennen?

Nun stellt sich die Frage, wie sehr sich die Verkleinerung auf die DTM-Rennen auswirken würde. Von außen betrachtet würden sich die Auswirkungen wohl in Grenzen halten, das war bereits beim BMW-Comeback vor einigen Jahren zu sehen. "Ich hätte gerne 30 Autos und am besten noch zwei weitere Hersteller", sagte Reuter. "Aber die DTM ist nun einmal kein Wunschkonzert und es geht erst mal darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen."

Die Reduzierung würde jedenfalls zum richtigen Zeitpunkt kommen. 2017 dürfen die Hersteller ihre Autos weiterentwickeln - auch dabei sollen Kosten eingespart werden. Weniger Aerodynamik und weitere Einheitsbauteile stehen auf der Agenda. Die eingesparten Kosten könnten in ein zusätzliches Rennwochenende investiert werden, heißt es. Reuter, Sprecher der Fahrervereinigung: "Zuletzt wurde immer mehr am Fahrbetrieb - weniger Testfahrten und weniger Rennwochenenden - eingespart. Aus meiner Sicht ist das der falsche Weg. Wir wollen, dass die Autos mehr fahren."