Wenn es sein muss und er sich oder seine Fahrer ungerecht behandelt fühlt, dann kann Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug äußerst deutliche Worte finden. So zum Beispiel nach der Kollision von Mattias Ekström und Jamie Green auf dem EuroSpeedway.

"Ich weiß nicht, ob eine Durchfahrtsstrafe da ausreicht", zitierte die Sport Bild den Schwaben nach dem folgenschweren Zusammenstoß. "Wenn Mattias ein Problem hat, soll er zu mir kommen." Die DTM wäre jedenfalls nichts für Weichlinge. "Mattias ist eine Memme."

Der Schwede beurteilt die Situation verständlicherweise etwas anders. "Norbert kann denken, was ihm gefällt, aber er sollte genauso darauf achten, was er sagt, wie ich. Solche Aussagen von ihm kommen immer wieder, vor allem im Fernsehen", klagte der Audi-Mann in der Motorsport aktuell. "Das macht sich gut - glaubt er."

Zwischen "Unfairness" und "Fahren am Limit" bestehe aber dennoch ein "großer Unterschied": "Es gibt Regeln, nach denen sich alle richten müssen, und die besagen auch, dass man Schnellere nicht blockieren soll."

Und genau dies wirft Ekström Green vor. "Als Schneider und C. in Hockenheim aufliegen, habe ich auch nicht gesperrt. Ich war eben nicht schnell genug. Wenn einer das nicht akzeptiert und der andere probiert es, endet das mit einem Crash", so die schwedische Schlussfolgerung.

"Jamie hat sich nicht beklagt, weil er genau weiß, wieso es passiert ist." Zudem wirft Ekström Haug vor, dass "in der Vergangenheit" schon öfter "Mercedes-Piloten unfair" zu Werke gegangen wären. "Norbert scheint vergessen zu haben, wie Spengler in Hockenheim zu Werke gegangen ist. Von daher beeindruckt es mich wenig, was er oder seine Fahrer sagen. Ich habe auch kein Problem mit fairer Härte im Zweikampf, sondern nur mit fast schon schmutzigen Tricks. Wenn beispielsweise langsamere Autos länger draußen gelassen werden, um die Spitze zu blockieren."