Eine Premiere der besonderen Art steht den neun Piloten des ASL-Teams Mücke Motorsport aus Berlin-Altglienicke am kommenden Wochenende (13. bis 15. Mai) bevor: Erstmals starten sie auf der Piste im belgischen Spa-Francorchamps, die auch als Ardennen-Achterbahn bezeichnet wird. Teamchef Peter Mücke, der hinterm Lenkrad im Ford Capri und Ford Escort BDA schon zahlreiche Erfahrungen auf dem fast 7 km langen Kurs gesammelt hat, weiß, wovon er spricht: "Das wird eine echte Herausforderung für unsere jungen Fahrer. Spa ist eine der schwersten und zugleich schönsten Rennst recken." Besonders die berühmt-berüchtigte Kurve Eau Rouge ist für Fahrer und Fans gleichermaßen reizvoll.

Stefan Mücke, der in den ersten beiden DTM-Saisonrennen in seiner AMG-Mercedes C-Klasse aus dem Vorjahr als Siebenter und Achter in die Punkteränge gefahren war, freut sich schon auf Spa. "Das ist eine tolle Strecke. Es macht riesigen Spaß, dort zu fahren – besonders mit einem DTM-Auto", sagte der 23-jährige Berliner. "Bei den Tests vor Saisonbeginn waren wir dort recht gut unterwegs. Ich rechne mir wieder Chancen aus, die Super-Pole und die Punkteränge zu erreichen." Eine anspruchsvolle und zugleich realistische Zielstellung, zumal die 2005er Mercedes-Renner nach den Siegen von Jean Alesi (Hockenheim) und Gary Paffett (EuroSpeedway Lausitz) mit der Hypothek von 20 Kilogramm Zusatzgewicht an den Start gehen müssen. Audi kommt mit Normalgewicht nach Belgien, während Opel 20 Kilo reduzieren kann und damit sogar leichter als die Jahreswagen ist. DTM-Debütant Alexandros Margaritis (Bonn) will es nach den beiden Ausfällen ebenfalls wissen. "Der Speed ist da. Ich muss jetzt versuchen, dies im Qualifying und im Rennen umzusetzen. Wenn mir das gelingt, sollte ein Platz in den Top Ten möglich sein", meinte der Deutsch-Grieche, der mit 20 Jahren jüngster Pilot in den Deutschen Tourenwagen Masters 2005 ist.

Für die ASL-Mücke-Piloten in der Formel-3-Euroserie bedeuten die Rennen 5 und 6 in Spa ein Kontrastprogramm, sind sie doch von den Läufen auf dem engen Stadtkurs im französischen Pau angereist. Dort hatten sich die Rookies Sebastian Vettel (Heppenheim) und Átila Abreu (Brasilien) in ihren Dallara-Mercedes-Rennern achtbar aus der Affäre gezogen. Vettel kommt als Gesamtsechster nach Spa und peilt zumindest die Punkteränge an – ebenso wie Abreu, der in der Rookie-Wertung Dritter hinter seinem Teamkollegen ist. "Beide haben in den Tests in Spa gezeigt, dass sie vorn mitmischen und durchaus um die Podestplätze kämpfen können", gibt Teamchef Peter Mücke die Marschrichtung aus.

Gleiches gilt für den Schweizer Sébastien Buemi, der Gesamtzweiter vor den Läufen 5 und 6 der Formel BMW ADAC Meisterschaft in den Ardennen ist, sowie seinen ASL-Mücke-Teamkollegen Joao Urbano (Portugal). Zudem sind für den Rennstall aus Berlin der Österreicher Martin Ragginger (zuletzt zweimal in den Punkten), Tobias Hegewald (Waldbreitbach) und der Litauer Andzej Dzikevic mit von der Partie.