Seit dem 1. Dezember 2004 werkelte man bei Zytek unter der Leitung von Chefdesigner Tim Holloway und Aerodynamikchef Ben Wood an einem MG-Zytek Boliden für die DTM. Doch nachdem der DTM-Einstieg der Briten lange Zeit ein schlecht gehütetes Geheimnis war, kam der Schock: MG Rover ging in die Insolvenz und das Projekt den Bach runter.

Doch ganz aufgeben möchte Zytek-Boss Trevor Foster noch nicht: "Unser DTM-Prototyp, der mehrere aus unseren Sportwagen abgeleitete Komponenten enthält, ist zu 85% fertig", verriet Foster am EuroSpeedway. "Was fehlt, sind einige Teile am Bodywork. Hätten wir weitermachen können, wären wir Ende Mai so weit gewesen."

Den Saisonstart hätten die Briten ohnehin aus Zeitgründen auslassen müssen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und noch gibt es keinen Grund zu glauben, dass der Zytek-Bolide niemals das Licht der Welt erblicken wird.

"Wir haben rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt gesteckt", erklärte Foster der Motorsport aktuell. "Alles hinzuwerfen wäre zu einfach. Wir sehen die DTM als langfristige Investition - um die Kompetenz von Zytek demonstrieren zu können. Solch ein Engagement macht nur dann Sinn, wenn es für mindestens zwei oder drei Jahre ausgelegt ist."

Bilder vom Auto gibt es dennoch keine zu sehen: "Wir wollen doch nicht unsere Ideen verraten...", grinst Foster, der noch auf einen neuen Partner für das DTM-Engagement hofft. "Wir bräuchten natürlich neue Windkanalmodelle, was mindestens zwei Monate in Anspruch nähme und sehr teuer wäre", räumt er ein, "aber die Grundkonstruktion von Chassis, Fahrwerks-Kinematik oder Motor bliebe unverändert."

Das große Ziel sei ohnehin zu beweisen, dass auch hinter der DTM "nichts anderes als klassisches Engineering" stecke. "Dieses Reglement erlaubt es jedem, ein wettbewerbsfähiges Rennauto zu bauen und sich mit Firmen wie Audio und Mercedes zu messen - und zwar ohne 25 Millionen Euro auszugeben. Das Geheimnis ist es, das vorhandene Paket zu 100 Prozent auszunutzen."