Als Sven Heidfeld gestern durch die Straßen der Hamburger Innenstadt streifte, vorbei an den bei bitterer Kälte bibbernden, angeblichen 20.000 Fans, konnte er vom DTM-Neueinsteiger Rover genauso wenig erkennen, wie im Rahmen der offiziellen Präsentation.

Dennoch waren die Briten allgegenwärtig: Hier wurde der Einstieg eines vierten Hersteller gerühmt, dort wurde darüber spekuliert ob dieser überhaupt erfolgen oder vielleicht nur verspätet stattfinden wird.

Und obwohl der Einstieg mittlerweile, nach einer schier unendlichen Odyssee, offiziell bestätigt wurde, steht die Zukunft der Schwarz-Grünen noch auf wackeligen Beinen. Denn der chinesische Autobauer SAIC, dessen Übernahme von MG Rover bislang als Grundstein für eine DTM-Teilnahme galt, ziert sich trotz grundsätzlicher Zugeständnisse der britischen Regierung für einen Überbrückungskredit noch vor einem Einstieg.

Laut Informationen der Kollegen vom Handelsblatt brachten mehrtägige Gespräche einer Londoner Delegation in China keinerlei Ergebnis zu Tage, weshalb MG Rover wieder einmal vor großen Problemen steht. Ein Unternehmenssprecher wies jedoch zurück, dass man bei einem Scheitern der Verhandlungen mit SAIC innerhalb weniger Tage Insolvenz anmelden müsste. Andere Interessenten gebe es allerdings nicht.