Es war eine Befreiung für Timo Glock. Im Sprintrennen in Oschersleben feierte der 33-Jährige seinen zweiten Sieg in der DTM nach Hockenheim im Jahr 2013. Nach einer bislang enttäuschenden Saison konnte Glock erstmals ein Ausrufezeichen senden. Und das sogar, obwohl hinter ihm mit Bruno Spengler ein möglicher Titelkandidat lauerte. BMW aber verzichtete auf eine Stallorder.

"Am Ende fahren wir alle für BMW, wir müssen also zusammenhalten. Aber ich hatte einen guten Speed und konnte da gut wegfahren", erklärte Glock. Ähnlich erklärt auch Motorsport-Chef Jens Marquardt das Vorgehen seitens BMW. "Wenn der Timo aus dem [DRS-]Fenster herausfährt, fährt er raus, dann ist er der Schnellste und dann soll er gewinnen", bringt er es auf den Punkt. Vom Start weg bestimmten der Deutsche und der Kanadier das Tempo, insgesamt sieben BMW landeten schlussendlich unter den Top 10. Eine Demonstration ähnlich derer in Zandvoort, begünstigt natürlich auch durch die geringeren Gewichte.

Gewichte nicht der alleinige Grund für BMW-Dominanz

Marquardt will aber nicht nur die Gewichte als Begründung für die blau-weiße Dominanz gelten lassen. "Wir waren hier beim Test schon sehr schnell und das ist einfach eine Strecke, die gut mit unserem Paket harmoniert, die unserem Auto auch liegt vom Setup her", meint er.

Bereits in der Qualifikation präsentierte sich Glock in toller Verfassung und sicherte sich seine erste Pole überhaupt in der Tourenwagenserie. "Es ist sehr gut für das Team. Bisher in der Saison ist es ja nicht so rund gelaufen, irgendwann nagt das an einem selbst. Nun haben wir eine bessere Richtung gefunden. Ich habe gebissen, weil ich wusste, ich muss aus dem DRS-Fenster rauskommen", schilderte Glock seine Gefühlswelt.

Mit den 25 Punkten, die Glock für seinen Sieg bekommt, sammelte er genau so viele, wie in der gesamten bisherigen Saison zusammen. Für den Rest der Saison könnte das der Schlüssel sein, um weitere gute Resultate folgen zu lassen.