Die DTM-Historie hat unzählige beinhart geführte Zweikämpfe hervorgebracht. Tourenwagen-Ikonen wie Uwe Alzen und Manuel Reuter duellierten sich oft bis zu den Grenzen des Erlaubten. Mattias Ekström und Bernd Schneider lieferten sich im Jahr 2002 zusammen mit Laurent Aiello, Jean Alesi und Marcel Fässler die wohl packenste letzte Runde der DTM-Geschichte. Harte Zweikämpfe, Rad-an-Rad-Duelle und Lackaustausch gehören nach Meinung von Ex-DTM-Champ Mike Rockenfeller zum Tourenwagensport dazu - auch zwölf Jahre später.

Mit Haken und Ösen am Lausitzring

Der Audi-Werkspilot erlebte am Lausitzring ähnlich harte Zweikämpfe mit BMW-Konkurrent Timo Glock. "Es war ja nicht so, dass mir nur die anderen Fahrer ins Auto gefahren sind, sondern ich hatte auch eine Berührung mit Timo Glock, die mit Sicherheit mehr von meiner Seite kam", räumte der 30-Jährige auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com ein.

Trotzdem glaubt der Mann aus Neuwied, dass eine harte Gangart unter den Fahrern mit zum Tourenwagensport gehört, sofern es regelkonform bleibt. "Wenn ich Timo [Glock] komplett von der Strecke geschoben hätte, dann wäre das nicht in Ordnung, aber so ist es okay. Das gehört außerdem dazu", relativierte Rockenfeller und nahm gleichzeitig noch Joey Hand in Schutz.

Manöver relativiert

"In der Aktion mit Joey Hand am Ende des Rennens hatte ich Glück, dass ich mich nicht gedreht habe. Er ist mir auf die Ecke gefahren. Das kann bei solchen Bedingungen auch schnell mal einen Dreher bedeuten, aber wir wissen auch alle wie schwierig es ist, wenn die Strecke halb nass, halb trocken ist", meinte der Deutsche.

Mike Rockenfeller befürwortet die engen Duelle, Foto: DTM
Mike Rockenfeller befürwortet die engen Duelle, Foto: DTM

Rockenfeller, der während des Rennens in der Lausitz in mehrere kleine Scharmützel verwickelt war, sieht die Aktionen jedoch weniger eng. "Am Ende war die Aktion mit Timo Glock auch etwas zu hart. Es gab dann schon die eine oder andere Berührung und deswegen war mein Auto auch nicht mehr ganz in Ordnung. Das war aber gar nicht so dramatisch. Ich denke auch nach wie vor, dass Tourenwagensport auch mit Kontakt zu tun hat."

Die Rennpace war nach Angaben des 30-Jährigen in der Lausitz weniger gut als erwartet, deshalb fand sich Rockenfeller im Mittelfeld wieder und musste sich den Duellen mit der Konkurrenz stellen. Die Aussicht auf den Vize-Titel lässt den Ex-Champ kämpferisch auf den Dünen-Klassiker blicken: "Mein Ziel ist es so schnell zu sein, dass ich mich nicht so von hinten überrollen lassen muss, gerade was die Duelle angeht."