Zwar muss Marco Wittmann nicht mehr auf Teufel komm raus nach ganz vorne fahren, um den Titel zu holen, doch Startplatz sieben ist für den Überflieger der Saison doch ein eher ungewohntes Umfeld. Als einziger BMW-Pilot schaffte der RMG-Fahrer den Sprung ins Q3, lediglich Timo Glock steht mit Startplatz neun ebenfalls noch für BMW in den Top-10. Viel Unterstützung wird also wie schon am Nürburgring nicht geben: "Das war heute so und so, würde ich sagen", so der Meisterschaftsführende nach dem Qualifying. "Ein echt schwieriger Tag."

Einen Hauptschuldigen für das schwache BMW-Abschneiden hatte Wittmann schnell gefunden: "Es war schwer für alle, denn wir hatten kaum Trainingszeit, im Trockenen sogar gar keine. Es war eine Lotterie, wer das Auto von Grund auf am besten eingestellt hatte, ohne eine Abstimmung herauszufahren." Allerdings wusste er auch um die generelle BMW-Schwäche auf dem Kurs: Nach dem Sieg von Bruno Spengler 2012 war im vergangenen Jahr bereits der beste BMW nur Siebter im Rennen. "Wir waren schon letztes Jahr nicht stark. Wenn man sich unsere Gesamtperformance hier ansieht, kann ich mit Platz sieben noch gut leben."

Doch woran liegt es nun genau, dass BMW in der Lausitz hinterherfährt? Der 24-Jährige führte an: "Es ist schwer zu sagen, warum wir letztes Jahr hier so schwach waren, aber dieses Jahr sind es wohl die Performancegewichte. Gerade im Qualifying, wenn man wirklich alles aus dem Auto herausholen muss, helfen die nicht wirklich. Und ohne langes Training, um das Auto einzustellen, war es noch schwieriger für uns."

Verschiedene Faktoren addierten sich also zu BMWs schlechter Qualifying-Performance auf. Anders als am Nürburgring konnte aber nicht einmal Wittmann das Ruder herumreißen. Doch das Wochenende möchte er noch nicht abschreiben, schließlich geht es erst am Sonntag um Punkte: "Morgen kann alles passieren, speziell bei wechselnden Bedingungen." In weniger als 24 Stunden kann er bereits DTM-Titelträger sein.