Am kommenden Wochenende steigt vor den Toren der Nürburg das siebte Rennen der DTM-Saison 2014. Gefahren wird auf einer gekürzten Version der Grand Prix-Strecke. Der Nürburgring ist charakteristisch für seine Mischung aus schnellen Passagen und engen Kurven, somit wird die richtige Abstimmung der Autos eine entscheidende Rolle spielen. Für Überraschungen sorgt in der Eifel immer wieder das unbeständig Wetter, das in der Vergangenheit schon oft zu turbulenten Rennen geführt hat.

Wittmann hat gute Chancen auf den Titel, Foto: DTM
Wittmann hat gute Chancen auf den Titel, Foto: DTM

Marco Wittmann kommt mit einem komfortablen Vorsprung von 39 Punkten, auf den zweitplatzierten Matthias Ekström, an den Nürburgring. Für viele Experten scheint die Meisterschaft schon jetzt so gut wie vorentschieden. Wittmann selbst bleibt dennoch bescheiden. "Wir alle blicken dem Nürburgring sehr gespannt entgegen. Es ist das Heimspiel für mein BMW Team RMG - und bisher läuft die Saison für das Team, für mich und für Maxime Martin richtig gut. Deshalb möchten wir Stefan Reinhold und der ganzen Crew am Nürburgring nach Möglichkeit ein schönes Geschenk machen. Ich habe an das vergangene Jahr gute Erinnerungen, ich stand damals gemeinsam mit Augusto Farfus in der ersten Startreihe", so Wittmann.

Der Zweitplatzierte im Gesamtklassement, Matthias Ekström, freut sich ganz besonders auf den Nürburgring: "Der Nürburgring ist einer meiner ganz persönlichen Favoriten im Kalender, weil man im Idealfall zwei tolle Dinge miteinander kombinieren kann: ein erfolgreiches Wochenende im DTM-Auto auf der Rennstrecke und ein paar Runden in einem schnellen Serien-Audi auf der Nordschleife nebenan." Obwohl der Schwede auf dem zweiten Platz liegt, hat Audi in dieser Saison noch kein Rennen gewonnen. Wenn Ekström seine Titelchancen wahren möchte, wäre der Nürburgring ein guter Ort für den ersten Saisonsieg.

100. Rennen für Spengler

Vorjahressieger Robert Wickens war beim letzten Rennen in Spielberg noch der Pechvogel des Wochenendes, trotzdem kommt er gut gelaunt an den Ring. "Ich reise natürlich mit sehr schönen Erinnerungen an den Nürburgring. Dort habe ich im vergangenen Jahr bei schwierigen Witterungsbedingungen meinen ersten DTM-Sieg eingefahren", erzählte der Mercedes-Pilot. "Wir haben in den vergangenen Wochen hart gearbeitet, um unsere ansteigende Formkurve bis zum Saisonende weiter fortzusetzen. Hoffentlich können wir auf unseren Speed aus Spielberg aufbauen und auch an diesem Wochenende wieder stark sein."

Bruno Spengler feiert sein Jubiläum in der Eifel, Foto: BMW AG
Bruno Spengler feiert sein Jubiläum in der Eifel, Foto: BMW AG

Bruno Spenger, der Meister von 2012, blickt mit gemischten Gefühlen auf das Wochenende, an dem der Jubilar sein 100. Rennen in der DTM bestreitet. " Der Nürburgring ist eine tolle Strecke, und für mich ist das Rennen dort immer ein Höhepunkt der Saison. Das Publikum ist sensationell, die Leute sind richtig DTM-begeistert. 2012 habe ich dort beim Jubiläum von BMW den Sieg gefeiert. Im vergangenen Jahr lief es nicht ganz so gut für mich. Wichtig wird sein, in den freien Trainings eine gute Abstimmung zu finden. Mein BMW Bank M4 DTM ist auf solchen Strecken normalerweise recht schnell. Es ist kaum zu glauben, dass es schon mein 100. DTM-Rennen sein wird, denn es fühlt sich gar nicht so an", so der Kanadier.

Wittmann hofft auf seinen vierten Saisonsieg, Foto: BMW AG
Wittmann hofft auf seinen vierten Saisonsieg, Foto: BMW AG

Marco Wittmann hat einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung, entschieden ist die Meisterschaft jedoch noch nicht. Sollte Wittmann ausfallen und Ekström gleichzeitig seinen ersten Saisonsieg feiern, wäre die Meisterschaft wieder offen. Sollte sich das Szenario andersherum gestalten, dann hätte Wittmann mit 120 Punkten drei Rennen vor dem Saisonfinale mehr als doppelt so viele Punkte auf dem Konto als Ekström. Wenn Wittmann in den nächsten Rennen konstant in die Punkte fährt, kann für ihn nichts mehr anbrennen. Wer Ekström kennt, der weiß, dass der Schwede bis zum letzten Rennen kämpfen wird und noch einmal alles in die Waagschale schmeißt. Eine theoretische Chance besteht noch auf die Meisterschaft, wenn auch nur eine kleine.