Audi reiste im vergangenen Jahr mit einem Dreifachsieg aus Zandvoort im Rücken nach Oschersleben. Nachdem Mattias Ekström am Start stehen blieb und weit nach hinten fiel, war Mike Rockenfeller am Ende mit Platz sechs bester Audi-Pilot. Ekström kämpfte sich bis auf Rang acht zurück, Filipe Albuquerque und Timo Scheider kamen als Neunter und Zehnter ins Ziel.

Das Team: "Die Strecke hat unserem Auto in der Vergangenheit gut gelegen und unsere Fahrer haben dort schon viele Siege geholt. Daran wollen wir anknüpfen und damit auch Mike in seinem Kampf um den DTM-Titel unterstützen", unterstrich Abt-Sportsline-Teamchef Hans-Jürgen Abt. Kollege Arno Zensen vom Team Rosberg verriet, dass Audi die Sommerpause nutzte, um durchzuatmen und mit neuem Schwung in die letzten drei Rennen zu gehen. "Meine Mannschaft freut sich auf Oschersleben. Neues Spiel, neues Glück", erklärte er. Das gilt wohl vor allem für seinen Schützling Albuquerque, der als einziger Pilot in dieser Saison noch keine Punkte holte.

Auf dem Nürburgring präsentierte sich Audi mannschaftlich mit vier Autos in den Top-10 stärker, allerdings verpassten sie ein Podium. "Bis jetzt haben wir in dieser Saison eine konstant gute Leistung gezeigt und waren immer mit zumindest einem Fahrer vorne dabei. Das Ziel muss sein, darauf aufzubauen und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung so viele Autos wie möglich in die Spitzengruppe zu bringen", betonte Audi DTM-Leiter Dieter Gass daher.

Die Fahrer: Rockenfeller reist mit 35 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger in der Meisterschaft nach Oschersleben, wo er in der Vergangenheit bereits erfolgreich war. In seinem zweiten Rennen fuhr er dort erstmals aufs Podium. "Ich habe den Kurs schon immer gemocht", gestand er. "Wir arbeiten daran, wieder topaussortiert und mit einer guten Basis-Abstimmung ins Wochenende zu gehen. Ich freue mich auf Oschersleben und bin schon gespannt, wie die Kräfteverhältnisse aussehen."

Auch für Scheider ist Oschersleben ein besonderer Ort, denn dort feierte er 2008 seinen ersten Sieg. 2009 triumphierte er ein weiteres Mal und ist mit 13 Starts zudem der erfahrenste Pilot im aktuellen Starterfeld. An sich ist also alles angerichtet für einen weiteren Erfolg. Zuvor muss jedoch seine Pechsträhne abreißen, die bereits in der vergangenen Saison begann. "Die Sommerpause habe ich genutzt, um den Kopf nach all dem Pech wieder frei zu bekommen. Das hat gut funktioniert und dementsprechend motiviert geht es nach Oschersleben."

Ekström kann zwar einen Sieg in Oschersleben vorweisen, jedoch hat er insgesamt gemischte Erinnerungen an den Kurs in der Nähe von Magdeburg. "Oschersleben war in all den Jahren schon gut und schlecht zu mir", meinte er. "Bei nur noch drei Rennen merkt man, wie die Spannung bei allen ein wenig ansteigt - das finde ich gut. Mir fehlt in diesem Jahr noch ein echter Sieg und dafür will ich weiter kämpfen."

Das Auto: Ein Teil der Audi-Piloten - egal ob Rookie oder Routinier - scheint sich mit der optimalen Abstimmung des A5 in der kurzen Trainingszeit nach wie vor schwer zu tun. Die Strecke in Oschersleben kommt ihnen vor allem mit den hohen Randsteinen nicht unbedingt entgegen. Denn an diesen lässt sich das Auto leicht beschädigen oder gar in einen Abflug bewegen.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Audi war in der Vergangenheit in Oschersleben meist erfolgreich. Das vergangene Jahr wird wohl eine Ausnahme darstellen, da Audi in dieser Saison deutlich mehr aus seinem Auto herausholt. Dennoch wird es schwierig werden, mehrere Piloten in die Spitzengruppe zu bringen. Das Wichtigste wird jedoch ohnehin sein, Rockenfeller so weit vorne wie möglich zu platzieren und aus allem Ärger herauszuhalten. Da das bislang gut funktioniert hat, besteht diesbezüglich wenig Grund zur Sorge. (Annika Kläsener)