Mercedes reist in Hochstimmung zur Premiere auf dem Moscow Raceway, denn die "jungen Wilden" rockten den Norisring. Robert Wickens und Christian Vietoris kletterten aufs Podest, Daniel Juncadella wurde Vierter und Roberto Merhi fuhr auf Platz sieben sein bisher bestes Ergebnis in der DTM ein.

Das Team: Mercedes hat mit starken mannschaftlichen Ergebnissen vor allem in der Lausitz und auf dem Norisring den Rückstand auf BMW in der Herstellerwertung auf 15 Zähler verkürzt. "Bei Garys Sieg in der Lausitz fuhren fünf der sechs Mercedes-Benz Piloten in die Top-10 und auf dem Norisring belegten vier der fünf Mercedes-Junioren einen Platz in den Top-7. Diesen Weg wollen wir in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen und ich habe vollstes Vertrauen in unsere Jungs, dass sie das Talent und den Speed dafür haben", erklärte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff.

"Unsere Erfolge bei den letzten beiden Rennen sind kein Garant dafür, dass wir auch in Moskau erfolgreich sein werden. Die starken Mannschaftsleistungen unseres jungen Fahrerkaders auf dem Lausitzring und in Nürnberg zeigen jedoch, dass wir mit unserer Strategie, auf junge Fahrer zu setzen, absolut richtig gelegen haben", fügte er hinzu. In der Lausitz hatte Vietoris seine erste Pole Position erzielt, Juncadella fuhr ebenso wie Merhi auf dem Norisring sein bestes DTM-Ergebnis ein.

Die Fahrer: Nach der ersten Pole sowie drei Podestplätzen in dieser Saison hat Vietoris das nächste Ziel vor Augen: den ersten DTM-Sieg. "Einfach wird das jedoch nicht. Das Wettbewerbsniveau in der DTM ist extrem hoch und beim nächsten Rennen in Moskau betreten wir Neuland", gab er zu bedenken. Als Pluspunkt für Mercedes machte er die Fähigkeit aus, aus dem Technikpaket das Beste herauszuholen. "Darin war unsere Mannschaft an den letzten beiden Rennwochenenden sehr gut."

Christian Vietoris peilt den ersten Sieg an., Foto: DTM
Christian Vietoris peilt den ersten Sieg an., Foto: DTM

Markenkollege Gary Paffetts Ziel auf dem Moscow Raceway lautet, das Desaster vom Norisring, als er kurz vor der Zielflagge mit Edoardo Mortara aneinander geriet und ausschied, vergessen zu machen. "Ich hoffe, dass sich hier meine Erfahrung aus mittlerweile fast zehn Jahren DTM auszahlt und unser Auto auch auf dem neuen Kurs ähnlich schnell ist wie zuletzt auf dem Lausitzring und in Nürnberg", meinte er. Daniel Juncadella dagegen glaubt, dass die unerfahrenen Rookies im Vorteil sein werden. "Immerhin müssen alle Piloten dort bei null beginnen, die Eigenheiten der Strecke kennen lernen und ihre Autos zum ersten Mal für diese Bedingungen abstimmen - damit habe ich bislang in meiner Debütsaison in der DTM einige Erfahrungen gemacht", erläuterte er. "Vielleicht ist sogar eine kleine Überraschung möglich und ich kann aufs Podium fahren."

Das Auto: Routinier Paffett sieht auf dem Moscow Raceway für die Ingenieure und Mechaniker viel Arbeit. "Wir müssen eine neue Strecke lernen, das richtige Setup dafür finden und gleichzeitig an der Qualifying- sowie der Rennabstimmung feilen - und das mit nur einem Freien Training am Samstagvormittag", verdeutlichte er.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Mercedes tat sich vor allem in den letzten beiden Rennen anders als zu Saisonbeginn nicht mehr so schwer damit, die richtige Balance zwischen Qualifying und Rennen zu finden. Damit dürften trotz der vollkommen unbekannten Strecke in Russland die Sorgenfalten nicht allzu groß sein. Wenn es erneut gelingt, das Meiste aus dem konkurrenzfähigen Material zu holen, ist auch auf dem Moscow Raceway ein starkes mannschaftliches Ergebnis möglich. (Annika Kläsener)