Mike Rockenfeller ist einer der Männer des Rennens in der Lausitz. Von Position sechs - und damit eigentlich hinter seinem Meisterschaftskonkurrenten Bruno Spengler - gestartet, landete er Ende auf Rang zwei. Noch viel schöner als sein zweiter Podestplatz der Saison ist für den Audi-Mann allerdings, dass er nun wieder die Führung in der Meisterschaft übernehmen konnte. Zwar liegen er und der BMW-Mann punktgleich vorne, Rockenfeller kann aber ein besseres Ergebnis verbuchen. Für den neuen Führenden ist dieser Tabellenstand aber nicht so wichtig. "Die Meisterschaftsführung bedeutet mir nicht so viel, die hatte ich ja auch schon vor Spielberg", blieb Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com gelsassen. "Entscheidend war das Rennen und die gute Pace."

Dabei sah der Start des Rennens wenig vielversprechend aus. Während Spengler sofort eine Position gutmachte, hing Rockenfeller hinter Mercedes-Pilot Robert Wickens fest und biss sich Runde für Runde die Zähne am Kanadier aus. "Dieser Zweikampf hat wirklich Zeit gekostet", blickt Rockenfeller zurück. "Als ich Robert überholen konnte, war das der Schlüssel."

Ein Schlüssel zum Erfolg war aber auch der gute Riecher des erfahrenen Piloten. "Eigentlich hatten wir eine andere Strategie - wir wollten auf Options-Reifen starten", so der Audi-Mann. Kurz vor dem Rennen entschied sich der Deutsche aber noch zum Schwenk auf den Standard Pneu - die richtige Entscheidung, wie er im Nachhinein sagte. "Es ist immer ein bisschen Glücksspiel. Man kann vorher kalkulieren, aber wenn man den Berechnungen glaubt, geht man immer das Risiko ein, einen zusätzlichen Stopp zu benötigen."

Einmal auf den Optionsreifen, ging es für ihn dann aber richtig nach vorne. "Unser Auto war auf den Options-Reifen sehr gut, aber auf den Standard-Reifen war Gary schneller als wir", gestand Rockenfeller ein.

Ein Ergebnis, mit dem Rockenfeller zwar bedingt zufrieden ist, mit einem Auge weint er aber noch dem möglichen Sieg hinterher. "Wir hatten Vibrationen im Auto, dadurch verlor ich Zeit. Das war sehr schade, denn dadurch blieb Gary nach dem Boxenstopp vorne", war der Deutsche etwas enttäuscht. Nun müsse geklärt werden, wo diese Probleme herrührten.