Nach sieben Jahren mit Mercedes in der DTM ist Bruno Spengler zum ersten Mal Meister geworden. Nach seinem Wechsel zu BMW lieferte der Kanadier auch auf dem Hockenheimring eine perfekte Vorstellung und gewann das letzte Saisonrennen mit 2,214 Sekunden Vorsprung auf Gary Paffett, der nach dem Auftaktsieg an gleicher Stelle stets an der Spitze der Tabelle lag. Pole-Mann Augusto Farfus machte das gute Ergebnis für BMW auf Platz drei perfekt, die Münchner dürfen sich so auch über den Erfolg in Hersteller- und Teamwertung freuen. Von Audi war heute gar nichts zu sehen.

Der Start verlief ganz nach dem Geschmack von BMW. Während Augusto Farfus und Bruno Spengler perfekt zur ersten Kurve sprinteten und kurze Zeit später die Plätze tauschten, fiel Gary Paffett auf dem Weg zur ersten Kurve hinter Joey Hand auf den vierten Platz zurück. Noch in der ersten Runde sollte sich das allerdings wieder ändern: Als Paffett vor der Haarnadel einen Angriff auf Hand startete, bremste Mattias Ekström noch etwas später, setzte sich innen neben den BMW und drückte den US-Amerikaner nach außen. Paffett sagte danke und holte sich innen den dritten Platz zurück.

Perfekte Stopps bei Spengler

Bis zum ersten Boxenstopp fuhr Spengler einen kleinen Vorsprung auf Farfus und Paffett heraus, dahinter klaffte schon eine größere Lücke auf Ekström, der mit lädierter Front kämpfte, aber nach dem Boxenstopp mit einem losen rechten Vorderrad ohnehin aufgeben musste. Ohnehin ging es in der Boxengasse heiß zur Sache: Farfus und Paffett fuhren nach ihrem Stopp nebeneinander zurück auf die Strecke, auf der Innenbahn war der Brite allerdings im Vorteil und holte sich den zweiten Rang zurück.

Den Vorteil der freien Fahrt konnte Paffett allerdings nicht nutzen. Der Rückstand auf seinen ehemaligen Weggefährten bei Mercedes pendelte sich auf rund drei Sekunden ein - und blieb auch nach dem zweiten Stopp unverändert, obwohl man bei HWA mit einem etwas früheren Stopp alles versuchte, um noch an Spengler heranzukommen.

Verwarnung für Paffett

Den zwischenzeitlich auf über vier Sekunden angewachsenen Rückstand konnte Paffett im Laufe der letzten 15 Runden immer weiter verkürzen, acht Umläufe vor dem Ziel waren es nur noch 1,2 Sekunden. Die Aufholjagd musste Paffett aber mit einer Verwarnung bezahlen, nachdem er in der ersten Kurve mehrfach zu weit nach außen getragen wurde und die Strecke verließ. Mit einer etwas vorsichtigeren Fahrweise hatte Paffett dann keine Chance mehr - nach 42 Runden überquerte Spengler die Ziellinie als Sieger und neuer DTM-Champion. Abgeschlagen folgte Farfus mit über zehn Sekunden Rückstand auf Platz drei.

Während BMW und Mercedes ganz vorne um die Meisterschaft kämpften, war von Audi nichts mehr zu sehen. Nicht nur Ekström, sondern auch Mike Rockenfeller und Adrien Tambay schieden in der Anfangsphase aus, Miguel Molina parkte seinen A5 gegen Rennmitte im Kiesbett. Timo Scheider kassierte nach einer Kollision mit David Coulthard eine Durchfahrtsstrafe. Punkte für die Ingolstädter holte nur Edoardo Mortara als Sechster hinter Jamie Green und Dirk Werner Punkte. Die Top-10 komplettierten Andy Priaulx, Joey Hand, Ralf Schumacher und Christian Vietoris.