Robert Wickens war nach dem Qualifying in Oschersleben enttäuscht. Der Kanadier hatte sich mehr erhofft als Startplatz 13. "Ich bin etwas enttäuscht, dass ich es nicht in Q3 geschafft habe, denn ich glaube, es war möglich. Ich hab es nur um zwei Hundertstel verpasst", ärgerte er sich bei Motorsport-Magazin.com. "Mein Gefühl war, dass sich die Strecke zwischen Q1 und Q2 ziemlich verändert hat. Ich habe meine Zeit zwar verbessert - ich war knapp zwei Zehntel schneller - aber es ist klar, dass das nicht genug war. In Q1 war ich Vierter, aber ich war einer der wenigen, der zwei Runs absolviert hat. Ich war also Vierter und meine Zeit war ganz gut, aber ich habe zwei Runs gemacht", erläuterte er.

"Ich starte jetzt als 13. Das ist nicht das Ende der Welt, mit einem guten Start kann ich mich in eine Position bringen, morgen Punkte einzufahren", wollte Wickens dennoch nicht allzu schwarz sehen. Auch die große Lücke zu den besten Mercedes-Piloten, Gary Paffett und Jamie Green, wollte der Kanadier nicht überbewerten. "Sie sind die besten Fahrer im Feld, sie sind Erster und Zweiter in der Meisterschaft. Sie machen einen sehr guten Job, und ich für meinen Teil bin ein Rookie und versuche in meinem ersten Jahr so viele Informationen zu sammeln, wie ich nur kann, und dann schaue ich, was passiert", erklärte er.

Erstes deutsches Interview in Hockenheim?

"Für mich ist es toll, sie als Teamkollegen zu haben, weil sie Erster und Zweiter in der Meisterschaft sind. Das sind die besten, von denen ich lernen kann. Manchmal bin ich nah an ihnen dran, manchmal nicht. Wenn ich es nicht bin, bin ich enttäuscht, denn am Ende des Tages bin ich ein Rennfahrer und will so schnell wie möglich sein."

Für das Rennen am Sonntag hat sich der 23-Jährige die Punkte als Ziel vorgenommen. Angst vor Kollisionen in der ersten Kurve fürchtet er nicht, auch wenn er inmitten des Feldes startet. "Ich bin hier nur einmal vorher gefahren. Damals bin von zwei gestartet und wurde von hinten getroffen. Man weiß also nie, was passiert", meinte er. "Ich weiß, dass die erste Kurve echt eng ist. Es sollte interessant werden."

Interessant wird es auch zu sehen, wie sich die Deutschkenntnisse des Kanadiers entwickeln. "Ich nehme Unterricht, ich lerne langsam, hoffentlich kann ich in Hockenheim etwas sagen", sagte Wickens noch in seiner Muttersprache.