"Irgendwann musste man damit rechnen." Norbert Haug nahm das schwache Qualifying-Ergebnis von Mercedes zumindest äußerlich recht gelassen. Zum ersten Mal schaffte es in diesem Jahr kein Pilot der Stuttgarter in Q4, Jamie Green war als Siebter bester Mercedes-Mann. Abschreiben wollte Haug das Wochenende aber noch nicht, denn immerhin steht ein forderndes Rennen auf dem Programm. "Es wird ein langes und anspruchsvolles Rennen, es ist so heiß wie noch nie in diesem Jahr", betonte er.

Der in der Meisterschaft führende Gary Paffett kam nicht über den elften Rang hinaus und bietet seinen Verfolgern damit die Möglichkeit, Boden gut zu machen. Dennoch wird der Brite nach diesem Wochenende auf jeden Fall in Front bleiben, zu groß ist sein Punktepolster. "Ich habe nie gesagt, dass Paffett schon Meister ist, denn es gibt auch solche Qualifyings wie heute", hielt Haug fest und verglich den großen Vorsprung seines Schützlings mit einem Sparbuch. "Wenn man etwas darauf hat, kann man es sich auch leisten, etwas auszugeben."

Keine Übernahme des Nürburgrings

Ein besonders heißes Thema war in den letzten Wochen die finanzielle Misere des Nürburgrings. Nahezu kein Tag verging ohne neue Gerüchte und so kam zuletzt auch die Diskussion auf, ob nicht mehrere Autohersteller die Strecke übernehmen könnten. "Wir werden sicherlich nicht plötzlich Rennstreckenbetreiber, das macht keinen Sinn", stellte Haug klar, der viele positive Aspekte wie die gute Buchungslage und große Tradition der Eifelbahn sah. "Es liegt nicht an mir, das Konzept zu kritisieren, aber ich habe ein gutes Gefühl", meinte er.