Auf dem Norisring erzielte Gary Paffett mit Platz vier sein bislang schlechtestes Ergebnis in dieser Saison. Nach dem kuriosen Rennverlauf in Nürnberg fragte Motorsport-Magazin.com den Meisterschaftsführenden: "Gary, hast Du heute den Sieg verloren oder Platz vier gewonnen?" Paffett antwortete: "Beides. Es war natürlich eine große Enttäuschung, als Führender in der ersten Kurve umgedreht zu werden. Aber wenn man sich schon von weit hinten nach vorn kämpft auf den vierten Platz, dann muss man damit zufrieden sein. Ein bisschen enttäuscht bin ich natürlich schon, denn mit meinem Speed hätte ich das Rennen auch gewinnen können."

Paffetts furiose Aufholjagd durchs halbe Feld war nicht nur seinem guten Speed, sondern auch der ausgezeichneten Strategie des Teams geschuldet. Der Brite absolvierte seinen ersten Boxenstopp erst in der 57. Runde als alle anderen ihren ersten Stopp bereits hinter sich hatten. Auf den gebrauchten Reifen fuhr Paffett auf halbnasser Strecke wesentlich bessere Rundenzeiten als die meisten Konkurrenten. Noch etwas war entscheidend für die Rückkehr nach oben, wie Paffett anmerkte.

"Die Motivation, auch wenn man weit hinten fährt, ist eigentlich kein Problem - schließlich will ich immer gewinnen", erklärte er. "Diesmal war es schwieriger, entspannt zu bleiben. Während der Safety-Car-Phase hat das Team viel mit mir gesprochen. Sie haben mich beruhigt und mir positive Dinge mitgegeben." Vor allem habe er nach dem Restart versucht, sich aus heftigen Zweikämpfen herauszuhalten, um keine Kollision und somit ein mögliches Aus zu riskieren. "Schon bei dem Zwischenfall in Runde 1 wurde ich mehrfach getroffen, aber zum Glück erlitt mein Auto keinen großen Schaden", so Paffett.

Mit nun 95 Punkten ist Paffett seinem zweiten Titelgewinn in der DTM seit 2005 wieder ein Stück näher gekommen. Der Vorsprung auf Teamkollege Jamie Green beträgt ordentliche 26 Punkte. "Es lief in der ersten Saisonhälfte wirklich unglaublich für mich", grinste Paffett nach seinen starken Leistungen und zwei Siegen. "Die ersten Läufe waren wirklich super, aber nach so einem Rennen bist du natürlich ein bisschen enttäuscht."