Wenn am Sonntag die Zielflagge fällt, ist bereits die Hälfte der DTM-Saison 2012 Geschichte. Im Hintergrund laufen schon jetzt die Gespräche in Sachen Zukunft an, doch noch halten sich die Verantwortlichen bedeckt - auch was eine weitere Internationalisierung der Rennserie anbelangt. "Man braucht eine ganze Saison um zu sehen, ob alles richtig ist und ob wir etwas verbessern können", weiß auch BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Ein heißes Gesprächsthema sind weitere Rennen im Ausland. "Wir müssen aber schauen, dass die Kosten nicht explodieren. Wir müssen es erst so stabilisieren, wie es jetzt ist und dann weiter schauen", mahnt Marquardt zur Vorsicht. "Natürlich ist es interessant für uns in Märkte zu gehen, in denen unsere Autos wichtig sind, wie USA oder Russland. Dort würden wir gerne fahren, um mehr Autos zu verkaufen - aber nicht um jeden Preis."

Genau wie die weitere Internationalisierung wird derzeit auch das Thema von zwei weiteren BMW M3 diskutiert. "Zwei Autos kosten natürlich auch mehr, das muss man bedenken. Wir schauen nun, ob es geht, ob wir es uns leisten können und wenn ja, wie wir es machen. Noch ist es für eine Entscheidung zu früh", ließ der BMW-Mann wissen, der immer wieder betont, dass man derzeit mitten in einem Lehrjahr steckt.

Auch im heutigen Qualifying wurde BMW vor eine große Aufgabe gestellt. Noch nie musste man bei diesen extremen Bedingungen ein Zeittraining bestreiten. "Hier werden die Bremsen ohnehin so stark belastet und dann ist es auch noch 35 Grad heiß. Im Qualifying muss man die Reifen und Bremsen für ein Fenster von ein bis zwei Runden gleichzeitig auf den Punkt bringen, das ist gar nicht so einfach."

Mit vier Autos unter den ersten Zehn klappte das aber richtig gut - und die Leistungen aus dem Training machen Marquardt Mut. "Bruno, Martin und Augusto hatten gute Longruns. Aber man darf keine Fehler machen, denn nur dann ist man in der DTM erfolgreich. Es stehen 83 Runden an, man kann jederzeit einen Fehler machen, dazu kommen noch zwei Boxenstopps."