Bei Audi scheut man gar nichts - nicht einmal das britische Wetter. "Schlechter als momentan in Ingolstadt, geht es sowieso nicht", scherzte Motorsportchef Dr. Wolfang Ullrich im Vorfeld des ersten Auslandsbesuchs der noch jungen DTM-Saison 2012 und fügte hinzu: "Ich werde das Wochenende in England verbringen, um das schöne englische Wetter zu genießen." Dass sein Chef ihm in Brands Hatch auf die Finger blicken wird und den dritten DTM-Lauf dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vorzieht, darüber freute sich vorab auch Timo Scheider.

Wenngleich der Audi-Pilot beteuerte, froh zu sein, in Brands Hatch Gas zu geben - so ein bisschen lockte ihn doch auch der Langstreckenklassiker in der Eifel, den er in seiner Karriere sogar schon einmal für sich entscheiden konnte. "Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich dort lieber fahren würde - aber 'sowohl als auch' wäre nicht schlecht", grinste Scheider und fügte an: "Ich könnte ja ein paar Nacht-Turns übernehmen. Wer weiß was noch so alles kommt!" In jedem Fall werde er das Rennen der Kollegen aber aus der Ferne und mit großem Interesse verfolgen. "Fast ist das Gefühl ein bisschen eigenartig, denn es ist schon länger her, dass ich dort nicht im Auto gesessen bin", meinte der Wahl-Österreicher.

Zu früh gefreut

Zumindest in Sachen Wetter dürften die Temperaturen in der Eifel aber kaum höher sein als auf der Insel. Ganz untypisch für England, sei für das Wochenende überraschenderweise kein Regen angesagt. Scheider verriet: "Wenn ich den Wetterbericht für England anschaue, soll es auch da am Wochenende trocken sein. Angeblich haben wir am Sonntag sogar 18 bis 20 Grad und keinen Regen." Ein trockenes Wochenende käme ihm sowieso gerade recht. "Das gibt uns schön Zeit, um das Auto zu entwickeln", freute sich Scheider... zu früh.

Denn nur kurze Zeit später bemerkte er verdutzt, dass sich die Prognose schon wieder geändert hatte. "Nun heißt es: Regen am ganzen Sonntag!" Scheider jetzt von einer Tätigkeit als Wetterfrosch abzuraten - soweit sollte man aber doch noch nicht gehen: Immerhin ist das Wetter rund um London äußerst eigen. Ullrich sah es daher mit Humor: "Also meine Wetter-App hat mir das ja schon gestern gesagt", nahm er seinen Piloten aufs Korn. Entscheidend sei das Thema aber ohnehin nicht. "Der Regen ist für alle gleich. Letztes Jahr haben wir ihn sogar zu unserem Wohl nützen können und außerdem muss man es nehmen, wie es kommt."