Nur eine Woche nach dem Saisonauftakt geht es für die Teams und Fahrer der DTM bereits zum zweiten Rennen nach Brandenburg auf den Lausitzring, der über eine gänzlich andere Charakteristik als der Hockenheimring verfügt. Motorsport-Magazin.com hat die wichtigsten Stimmen zum bevorstehenden Rennwochenende und schätzt das Kräfteverhältnis ein.

In Hockenheim konnte Mercedes durch Gary Paffett und Jamie Green einen Doppelsieg einfahren, nach dem es im Qualifying jedoch nicht ausgesehen hatte. Dementsprechend dämpfte auch Norbert Haug die Euphorie nach dem Rennen. "Wir erwarten keine Dominanz. Die Konkurrenz ist extrem stark, es wird nicht jedes Rennen so ausgehen", sagte der Motorsportchef.

Paffett hofft nun, dass sich Mercedes vor allem hinsichtlich des Qualifyings wird steigern können. "Wir müssen uns im Qualifying verbessern, nur zwei Autos in den Top-10, das ist zu wenig...", merkte der Brite kritisch an. Green hat sich zum Ziel gesetzt, an die Mercedes-Erfolge in der Lausitz anknüpfen zu wollen. "Ich habe dort noch kein Rennen gewinnen können, hoffentlich kann ich das nun nachholen."

BMW bewies mit Dirk Werners drittem Startplatz gleich bei seinem ersten Rennen nach der langen DTM-Abstinenz, dass man voll konkurrenzfähig ist, auch wenn schlussendlich Andy Priaulx' sechster Platz das beste Endresultat darstellte. Dementsprechend positiv blickt auch Jens Marquardt, der BMW-Motorsportdirektor, auf das Rennen in Brandenburg. "Die Richtung, die wir eingeschlagen haben, stimmt. Das Gesamtpaket funktioniert, die Performance ist vielversprechend."

Im Vorjahr konnte Martin Tomczyk in der Lausitz den Sieg erringen. In diesem Jahr gibt er sich etwas vorsichtiger und möchte erst abwarten, wie der BMW auf dieser speziellen Strecke funktioniert. "Der Saisonauftakt in Hockenheim hat gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Inwieweit das allerdings auch auf dem Lausitzring so sein wird, werden wir erst am Samstag im Qualifying sehen", meinte Tomczyk.

Auch Bruno Spengler kehrt immer wieder gerne auf den Lausitzring zurück, konnte er hier doch schon einige schöne Stunden feiern. "In diesem Jahr betreten wir dort mit dem BMW M3 natürlich Neuland", gibt er allerdings zu bedenken.

Mattias Ekström konnte in Hockenheim für Audi die Pole-Position und den dritten Endrang sichern, jedoch wies der Schwede am Ende knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Mercedes-Duo auf, was ihn durchaus nachdenklich stimmte. Bei Audi will man daher nun analysieren, wie es zur großen Diskrepanz zwischen Zeittraining und Rennen kommen konnte. Dennoch blickt Ekström mit Zuversicht in Richtung Lausitz, da er dort bereits zweimal siegen konnte.

"Auf keiner anderen Rennstrecke in Deutschland habe ich mehr Zeit verbracht als auf dem Lausitzring. Ich kenne den Kurs also in- und auswendig. Ich habe großen Respekt vor der Konkurrenz und weiß, dass wir uns im Rennen verbessern müssen", so Ekström.

In das selbe Horn bläst auch Timo Scheider, der im Vorjahr am Lausitzring vom neunten auf den zweiten Platz nach vorne gefahren war. "Auch in diesem Jahr ist wieder ein Podiumsplatz das Ziel. Wir wissen aber, dass das ein hartes Stück Arbeit wird."