Um gut zwei Zehntel verpasste Mercedes-Pilot Jamie Green beim Qualifying auf dem Hockenheimring am Samstag die Pole Position. Für den Briten jedoch kein Grund, Trübsal zu blasen. "Ich bin relativ zufrieden. Meine Q3-Runde hat gezeigt, dass wir stark sind", sagte er. "Q4 hätte besser sein können, aber ich glaube, dass wir morgen um den Sieg mitfahren können."

Seinen Fehler in Q4, der ihn womöglich die erste Startposition kostete, führte er auf die gebrauchten Reifen und seine recht weit nach vorne ausgelegte Bremsbalance zurück. "Als ich stark gebremst habe, haben die Vorderräder blockiert und das hat mich natürlich Zeit gekostet", erklärte er. "P2 ist kein schlechter Startplatz", spielte er auf das Saisonfinale 2011 an, das er von Startposition zwei aus gewinnen konnte.

Haug: Green hatte die Pace für die Pole

Positiv stimmt den Briten auch die Leistung seines C-Coupé bei Longrun-Tests und Rennsimulationen. "Ich denke, wir haben eine gute Chance. Die Temperaturen sind natürlich etwas höher, aber das ist für alle gleich und kein Problem für Mercedes", betonte er.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug freute sich mit seinem Piloten über den Startplatz in Reihe eins. "Ein großartiger Start in die neue DTM 2012: Jamie Green hatte die Pole-Zeit auf der Hand, wie seine Bestzeit in Q3 zeigte, und nach einem Verbremser im ersten Sektor führte er nach Sektor zwei schon wieder", analysierte er. "Im Motodrom passte es dann nicht ganz - und deshalb: herzlichen Glückwunsch an Mattias Ekström und Abt-Audi zur Pole."

Paffett: Gute Zeit auf angefahrenen Reifen

Der zweitbeste Mercedes-Pilot, Gary Paffett, war mit Startplatz sechs nach einem Fehler dennoch zufrieden und sieht wie Green im Rennen gute Chancen für Mercedes. "Das Auto fühlte sich seit Q1 gut an. Ich war glücklich mit der Pace", sagte der Brite. Ein Fehler bei seinem ersten Run in Q3 kostete ihn jedoch eine bessere Platzierung.

"In Q3 habe ich in meiner ersten Runde in Kurve 2 einen Fehler gemacht und dadurch etwa 2,5 bis 3 Zehntel verloren", berichtete er. Deshalb habe er die Runde abgebrochen und sich auf seinen zweiten Run fokussiert. "Wegen der Temperaturen hielten die Reifen allerdings nur für eine Runde, deshalb ist die 1:34:2 ganz gut für eine zweite Runde."

Für das Rennen ist Paffett ebenso positiv gestimmt wie Markenkollege Green. "Podium und Sieg sind nach wie vor möglich", war er überzeugt und erinnerte daran, dass er vor einem Jahr in Hockenheim von P18 gestartet war und die Ziellinie im Rennen als Sechster überquert hatte. "Also ist alles möglich. Wir sind die Autos noch nicht im Rennen gefahren und mit einem vollen Tank gestartet. Also werden sich die Strategie und die Balance des Autos während des Rennens ändern", wusste er. "Es wird ein interessantes Rennen, alles kann passieren."