BMW hat den Auftakt zu den 24h Nürburgring 2024 mit einer Doppelführung abgeschlossen-. Nach dem ersten und zweiten Qualifying am Donnerstag führte der #72 RMG-BMW (Harper/Hesse/Weerts) vor dem #98 Rowe-BMW (Marciello/Martin/Wittmann/Farfus) das Klassement an.
In den Qualifyings heute und am Freitagmittag (13:30-14:45 Uhr bei uns im Liveticker) geht es nicht nur um die Vorbereitung auf den Eifel-Klassiker, sondern auch um die verbleibenden fünf Platze im Top-Qualifying, das über die finale Startaufstellung entscheidet.
Der vom früheren DTM-Team RMG aus Andernach eingesetzte BMW M4 GT3 mit der Startnummer #72 war in beiden Qualifyings das schnellste der 25 GT3-Autos. BMW-Werksfahrer Dan Harper gelang im Nacht-Qualifying eine Verbesserung seiner zuvor aufgestellten Bestzeit: 8:17.236 Minuten benötigte der Brite für seinen schnellsten Umlauf in der Grünen Hölle.
Raffaele Marciello im Rowe-BMW verunfallt
Harper am nächsten kam Raffaele Marciello im #98 BMW der Nürburgring-Sieger von 2020, Rowe Racing. Dem Italo-Schweizer fehlten im nächtlichen Qualifying, das komplett bei trockenen Bedingungen über die Bühne ging, exakt 4,183 Sekunden zu seinem BMW-Kollegen.
BMW-Neuzugang Marciello stand im Fokus des Geschehens, als er rund eine Stunde vor dem Sessionende auf der Nordschleife verunfallte. Laut BMW-Motorsportchef Andreas Roos sei er mit einem langsameren Auto kollidiert und danach in die Leitplanken eingeschlagen. Für Marciello und Co. war das Qualifying nach dem Crash vorzeitig beendet.
"Ich habe einen Schlag von hinten erhalten und war dann nur noch Passagier", sagte Marciello, der sein erstes 24h-Rennen Nürburgring für BMW nach dem Abschied von Mercedes-AMG bestreitet. "Besser, dass es heute als im Rennen passiert ist. Unser Team muss schwer arbeiten, aber ich bin sicher, dass sie das Auto reparieren können."
24h Nürburgring - Qualifying1 & 2 kombiniert (Top-5)
Pos. | Auto | Fahrer | Rundenzeit |
---|---|---|---|
1 | #72 RMG-BMW | Harper/Hesse/Weerts | 8:17.236 |
2 | #98 Rowe-BMW | Marciello/Martin/Wittmann/Farfus | +4,183 |
3 | #11 Schnitzelalm-Mercedes | Marchewicz/Härtling/Heyer | +4,654 |
4 | #911 Manthey-Porsche | L. Vanthoor/Preining/Estre/Güven | +4,792 |
5 | #99 Rowe-BMW | Frijns/S. van der Linde/D. Vanthoor/Farfus | +5,097 |
24h-Qualifyings: Schnitzelalm-Mercedes jagt BMW-Duo
Hinter den beiden BMW belegte der #11 Schnitzelalm-Mercedes (Marchewicz/Härtling/Heyer) mit einem Abstand von 4,6 Sekunden den dritten Platz. Auf den Positionen vier, fünf und sechs folgten der #911 Manthey-Porsche (L. Vanthoor/Preining/Estre/Güven), der #99 Rowe-BMW (Frijns/S. van der Linde/D. Vanthoor/Farfus) und der #27 Abt-Lamborghini (K. van der Linde/Mapelli/Pepper). Die Top-8 des kombinierten Qualifyings komplettierten der #15 Scherer-Audi (Vervisch/Haase/Winkelhock/Feller) sowie der #5 Renauer-Porsche (Renauer/Kolb/Olsen/Campbell).
Frikadelli-Ferrari von Qualifying 1 disqualifiziert
Für Aufsehen hatte vor dem 2. Qualifying der #1 Frikadelli-Ferrari (Laser/Keilwitz/Ludwig/Varrone) gesorgt: Die Titelverteidiger wurden wegen eines Verstoßes gegen die BoP vom 1. Qualifying am Nachmittag disqualifiziert. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com stellten Ferrari-Ingenieure falsche Daten beim Ladedruck ein, die sich nicht mit der Einstufung deckten.
"Die haben vergessen, dort ein kleines Häkchen zu setzen, wo man das in der Liste für den Turboboost eingibt", sagte Frikadelli-Teamchef Klaus Abbelen. "Leider haben die die Standardwerte genommen. Wir sind mit Berechtigung disqualifiziert worden. Die Runden haben sie uns gelassen, weil die Fahrer ja gefahren sind. Ein minimaler Schaden, aber ich könnte mir in den Hintern beißen!"
Im Nacht-Qualifying gelang Frikadelli-Neuzugang Nicolas Varronne eine späte Zeitenverbesserung bis auf den 13. Platz, die allerdings noch nicht für den Einzug in das Top-Qualifying am Freitagabend ausreicht. In der von zahlreichen Code-60-Phasen ausgebremsten Session drängelte sich in den Schlussminuten noch Maro Engel im #130 GetSpeed-Mercedes (Engel/Gounon/Schiller/Christodoulou) vor den einzigen Ferrari im Starterfeld.
Audi fängt Feuer
Für einen echten Schreckmoment sorgte der #775 Audi RS3 LMS TCR, der auf der Grand-Prix-Strecke plötzlich im Motorbereich Feuer fing. Die lodernden Flammen bekamen die Streckenposten nach einer Weile in den Griff. Fahrer Raphael Hundeborn konnte den Audi schnell genug verlassen, blieb unverletzt - und zündete sich nach dem Schreck an der Strecke im besten Winkelhock-Sinne erst einmal eine Zigarette an...
Zuvor hatte während der ersten Qualifying-Stunde der #111 Mercedes-AMG GT4 von Schnitzelalm Racing erwischt, auf dem David Schumacher sein Debüt beim 24h-Rennen Nürburgring gibt. Der US-Amerikaner David Thilenius schlug im Bereich Fuchsröhre in die Leitplanken ein und löste dadurch eine lange Code-60-Phase aus. Der Schnitzelalm-Mercedes wird über Nacht in der Teamfabrik repariert.
HRT-Mercedes muss in Teamfabrik repariert werden
Auch der #6 HRT-Mercedes (Fetzer/Haupt/Aron/S. Owega) muss von der Strecke in die heimische Fabrik transportiert werden. Der amtierende ADAC GT Masters-Champion Salman Owega flog in Metzgesfeld - der 'beliebtesten' Unfallstelle am Donnerstag - ab und beschädigte das schwarze GT3-Auto des aus der DTM bekannten Rennstalls.
Weitere Autos der Top-Klasse SP9 gerieten auf unterschiedliche Weise in Schwierigkeiten. Beim zurückgekehrten #706 Glickenhaus (Mutsch/Mailleux/Arnold/Ledogar) musste zwischenzeitlich die Servolenkung ausgetauscht werden, hinzu kam später ein Reifenplatzer.
Der #36 Walkenhorst-Aston-Martin Vantage GT3 (Walkenhorst/Aust/Bollrath/Buchardt) aus der Pro-Am-Wertung schlug mit Christian Bollrath am Steuer frontal in die Streckenbegrenzung ein und musste an die Box. Auch der #24 Lionspeed-Porsche (Au/Niederhauser/Kolb/Dontje) mit Antares Au landete zwischenzeitlich in den Leitplanken der Nordschleife.
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