Von vielen Motorsport-Fans wird ein Start von Valentino Rossi bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring seit langem herbeigesehnt. Doch 2024 wird der neunfache Motorradweltmeister nicht am Langstreckenklassiker teilnehmen. Mittelfristig hat der 44-Jährige diesen aber fest im Blick.

"Das 24-Stunden-Rennen dort (auf dem Nürburgring; d. Red.) ist eines meiner Ziele", sagte Rossi der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Aber ich musste erst mal kapieren, dass ich zwei Rennen mit kleineren Autos auf der Nordschleife absolvieren muss, um teilnehmen zu dürfen", erklärt der Italiener die Absage für 2024.

Die Langstreckenrennen auf dem Nürburgring sind berühmt-berüchtigt, Foto: Felix Maurer
Die Langstreckenrennen auf dem Nürburgring sind berühmt-berüchtigt, Foto: Felix Maurer

Rossi will 2024 Nordschleifen-Permit erlangen

Worauf Rossi anspielt, ist die sogenannte Nordschleifen-Permit, welche durch die Schulung von Nordschleifen-Neulingen für mehr Sicherheit sorgen soll. An den 'Nordschleifen-Führerschein' kann seit 2024 ein Fahrer bei zwei straffreien Teilnahmen an Langstreckenrennen auf der berüchtigten Rennstrecke gelangen, die aber auch Qualifying-Rennen umfassen können. Zuvor waren es drei Rennen, wofür die Zeit nicht gereicht habe, so Rossi.

Neben den zeitlichen Aspekten hängt die Absage für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wohl auch damit zusammen, dass Rossis Stammteam WRT nach Informationen von Motorsport-Magazin keinen BMW M4 GT3 auf der Nordschleife einsetzen wird. Dennoch hat Rossi vor, 2024 zumindest die Nordschleifen-Permit zu erlangen, womit er auf dem Traditionskurs debütieren würde. "Dieses Jahr versuche ich das", so die klare Ansage des BMW-Werksfahrers.

MotoGP-Teambesitzer, aber immer noch auf der Strecke unterwegs: Valentino Rossi, Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team
MotoGP-Teambesitzer, aber immer noch auf der Strecke unterwegs: Valentino Rossi, Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team

Valentino Rossi gibt 2024 sein Debüt in Le Mans

Der heutige MotoGP-Teambesitzer macht im Interview mit der FAZ auch keinen Hehl aus seiner Liebe für den 24-Stunden-Klassiker: "Das ist ein großartiges Rennen, die Strecke ist besonders." Zuletzt bestätigte schon BMW-Motorsportchef Andreas Roos gegenüber Motorsport-Magazin.com die Möglichkeit für Rossi, Rennen auf der Nordschleife zu fahren.

"Wir werden uns definitiv anschauen, wie die weiteren Rennen im Verlauf des Jahres aussehen und ob die Zeit gefunden wird, dass Valentino seinem großen Wunsch, auf der Nordschleife ein GT3-Auto zu fahren, näherkommen kann. Das werden wir uns zu gegebener Zeit anschauen und mit Valentino besprechen", beschrieb Roos den Prozess.

Abgesehen von möglichen Starts auf der Nordschleife, wird Valentino Rossi wie schon vergangenes Jahr in der GT World Challenge Europa mit dem BMW-Team WRT und einem BMW M4 GT3 an den Start gehen. Ob er jedoch alle Rennen bestreiten wird, ist noch unklar. Zudem wird Rossi 2024 ebenfalls mit einem GT3-BMW sein Debüt in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC geben. Somit steht für den MotoGP-Altmeister auch die erste Teilnahme an den prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans auf dem Programm.