Faustdicke Überraschung beim 24h-Rennen Nürburgring 2023: Das langjährige Audi-Team Abt Sportsline kehrt dieses Jahr zum Langstrecken-Klassiker in der Eifel zurück - und zwar mit Lamborghini! Bei der neuen Partnerschaft zwischen dem Rennstall aus Kempten und dem italienischen Sportwagenbauer, der wie Audi zum VW-Konzern gehört, soll es sich um eine langfristig angelegte Partnerschaft handeln.

In Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring (18. bis 21. Mai 2023) starten die Äbte mit einem Lamborghini Huracán GT3 EVO2, der dieses Jahr ein neues Evo-Paket spendiert bekommen hat, bei zwei Läufen Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS). Wie Abt Sportslins mitteilte, besteht eine Option auf weitere Rennen zur Vorbereitung auf die Saison 2024.

Abt vor zehntem Start bei 24h Nürburgring

"Wir freuen uns über diese neue motorsportliche Partnerschaft. Lamborghini ist eine große Marke voller Geschichte und Leidenschaft für Motorsport und Sportwagen", sagt Thomas Biermaier, CEO von ABT Sportsline. "Wir haben auf der Nordschleife in den vergangenen zwei Jahrzehnten schon viele emotionale Momente erlebt und wollen jetzt zusammen mit Lamborghini ein neues Kapitel starten. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen."

Für die Äbte wird es der zehnte Auftritt bei dem Langstreckenklassiker sein. Das Debüt war 1999 mit einem mit Erdgas angetriebenen Audi A4 quattro - das Rennen mit dem innovativen Antriebskonzept war damals eine kleine Sensation. Christian Abt, Christian Menzel und Jürgen Hohenester teilten sich damals den Erdgas-A4.

Es folgten Einsätze mit dem Abt-Audi TT-R aus der DTM, dem Audi R8 LMS sowie dem Bentley Continental GT3. Bestes Ergebnis waren zwei zweite Plätze bei den Ausgaben der Jahre 2003 (Karl Wendlinger, Christian Abt, Kris Nissen, Marco Werner im Abt-Audi TT-R) und 2009 (Christian Abt, Jean-Francois Hemroulle, Pierre Kaffer, Lucas Luhr im Audi R8 LMS). Zuletzt war Abt 2017 mit drei Bentley Continental GT3 auf der Nordschleife des Nürburgrings am Start.

Lamborghini beim 24h-Rennen Nürburgring

Lamborghini-Teams taten sich in der Vergangenheit eher schwer beim 24h-Rennen Nürburgring, das im vergangenen Jahr ein Audi R8 LMS GT3 von Lokalmatador Phoenix Racing gewinnen konnte. Ein Achtungserfolg gelang unterdessen dem langjährigen Lambo-Kundenteam Konrad Motorsport: Der privat eingesetzte Huracan GT3 zeigte sich wie so häufig stark in den Qualifyings und belegte den dritten Startplatz. Wo es in den Rennen traditionell hakte, fuhr der Konrad-Lambo mit Axcil Jefferies/Jordan Pepper/Michel Di Martino diesmal auf den zehnten Platz.

2021 trat mit FFF Racing ein weiters Lamborghini-Team in der 'Grünen Hölle' an und setzte sich in einer Partnerschaft mit Reifenhersteller Hankook sowie dem Top-Fahreraufgebot Mirko Bortolotti/Marco Mapelli/Franck Perera/Giacomo Altoé hohe Ziele. Der FFF-Lambo fiel allerdings frühzeitig aus. Das Team hatte vor Kurzem bekanntgegeben, den Betrieb einzustellen.

Umfangreiches Motorsport-Engagement von Abt Sportsline

Abt Sportsline weitet sein Motorsport-Engagement mit dem Nordschleifen-Programm aus. Zuletzt startete der Traditionsrennstall aus dem Allgäu als Audi-Kundenteam in der DTM, aktuell in der Formel-E-Weltmeisterschaft mit Sponsor Cupra als Mahindra-Kundenmannschaft sowie in Bälde wieder in der Elektro-Offroad-Serie Extreme E als Team Abt-Cupra XE.

Wie es 2023 in der DTM weitergeht, wurde offiziell noch nicht kommuniziert. Beim Comeback in der Formel E nach einem Jahr Auszeit warteten die Äbte nach dem vierten Saisonrennen am Wochenende in Indien auf den ersten Punktgewinn. Für den verletzten Stammfahrer Robin Frijns sprang zuletzt Kelvin van der Linde an der Seite von Nico Müller ein.

In der im März beginnenden Saison 2023 der Extreme E kehrt Gründungsmitglied Abt-Cupra mit einer veränderten Fahrerpaarung zurück. Als Nachfolgerin von Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt stößt Klara Andersson nun permanent zum Team und teilt sich den SUV-Prototypen mit dem fünfmaligen Dakar-Sieger Nasser-Al Attiyah.