Es ist eine der kuriosesten Transfer-Situationen der vergangenen Jahre: Rolle rückwärts bei Stoffel Vandoorne und Peugeot! Der Belgier geht nun doch in der WEC-Saison 2026 für die Franzosen an den Start, obwohl sein Abschied zum Jahresende bereits offiziell kommuniziert worden war. Vandoorne ersetzt nächstes Jahr Jean-Eric Vergne, der sich auf die Formel E mit Neueinsteiger Citroen sowie die "Entwicklung eines Autos" konzentrieren möchte. 2027 soll Vergne dann wieder den Platz von Vandoorne im Peugeot-Hypercar einnehmen.

Dabei hatte der französiche Autobauer aus dem Stellantis-Konzern schon am 11. September verkündet, dass Vandoorne nächstes Jahr durch den Debütanten und bisherigen Ersatzfahrer Theo Pourchaire ersetzt werde. Der junge Franzose bestreitet deshalb am kommenden Samstag in Bahrain (so könnt ihr das Rennen sehen) das Saisonfinale der Langstrecken-WM. Vandoorne hatte sich bereits nach dem vorangegangenen Lauf in Fuji vom Team verabschiedet.

Mick Schumacher vor Wechsel? Irre Transfer-Wende in der WEC! (17:54 Min.)

Platzte Vandoornes Genesis-Deal wegen der Formel E?

Warum Vandoorne jetzt doch bei Peugeot bleibt und 2026 wieder ins Lenkrad greift, darüber kann nur spekuliert werden. Laut einem Bericht von The Race soll sich der frühere Formel-1-Fahrer und Formel-E-Weltmeister bereits mit WEC-Neueinsteiger Genesis Magma Racing über einen Wechsel einig gewesen sein. Allerdings wollte Vandoorne nach seinem Aus als langjähriger Formel-E-Stammfahrer (HWA, Mercedes, DS Penske, Maserati) der Elektro-Serie weiter erhalten bleiben und heuerte deshalb als Ersatzfahrer bei Jaguar an.

Wegen dieses geplanten Doppelprogramms soll der Deal mit Genesis Magma Racing unter der Führung von Teamchef Cyril Abiteboul kurzfristig geplatzt sein. Weil parallel der zweifache Formel-E-Champion Vergne bei Peugeot/Stellantis den Wunsch hinterlegt haben soll, 2026 etwas weniger Rennen zu fahren und sich stattdessen verstärkt auf die Formel E zu konzentrieren, sei Vandoorne als Rückkehrer die naheliegende Alternative gewesen.

Tatsächlich steht Vergne ein geschäftiges Jahr 2026 bevor: Der Franzose soll einerseits das neue Formel-E-Team von Citroen anführen und wurde dafür von Stellantis-Schwestermarke DS Penske abgestellt. Andererseits steht die ominöse "Auto-Entwicklung" im Raum, wie Vergne selbst andeutete, ohne ins Detail zu gehen. Dabei dürfte es sich um eine Neuentwicklung des Peugeot 9X8-Hypercars handeln, über die sich seit längerer Zeit Spekulationen ranken.

Stoffel Vandoorne in der Box von Peugeot bei der WEC
Stoffel Vandoorne bleibt 2026 doch mit Peugeot in der WEC, Foto: IMAGO/PsnewZ

Vandoorne-Wirrwarr und mehrere Wechsel bei Peugeot

Peugeot selbst verzichtete bislang auf die Nennung konkreter Gründe zum Vandoorne-Wirrwarr und veröffentlichte stattdessen ein vermeintlich witziges Video in den sozialen Netzwerken. Auch eine genaue Zusammensetzung der beiden Fahrer-Crews für die kommende Saison ist noch nicht bekannt. Zuletzt teilte sich Vandoorne den #94 Peugeot mit Loic Duval und Malthe Jakobsen. Im #93 Schwesterauto wechselten sich Vergne, Paul Di Resta und Mikkel Jensen am Steuer ab und belegten den zweiten Platz in Fuji.

2026 kommt es zu einigen Änderungen im WEC-Kader: Während Vandoorne auf Vergne folgt, stoßen mit Pourchaire und Nick Cassidy zwei neue Stammkräfte hinzu. Der Neuseeländer Cassidy, der in der Formel E als amtierender Vize-Weltmeister bei Citroen das Fahrerduo mit Vergne bilden wird, folgt auf den scheidenden Mikkel Jensen. Der 30-jährige Däne zählte seit Peugeots WEC-Einstieg Mitte 2022 fest zum Team und hat zu Beginn dieser Woche seinen Abschied verkündet. Jensen wird mit einem Wechsel zu McLaren in Verbindung gebracht, 2027 einer von zwei Neueinsteigern neben Ford.

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