4,909 Kilometer Strecke, 17 Kurven gegen den Uhrzeigersinn und nullkommanull Sekunden Abstand: Zwei Fahrer teilten sich beim 2. Freien Training der WEC in Imola die Spitze im Zeitentableau. Ferrari-Pilot Alessandro Pier Guidi und BMW-Star-Neuzugang Kevin Magnussen gelang das Kunststück, identische Rundenzeiten in den rauen Asphalt des italienischen Traditionskurses zu brennen.

Erst erzielte Pier Guidi die Bestzeit in 1:31.040 Minuten mit seinem #51 Ferrari 499P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado), später zog der frühere Formel-1-Fahrer Magnussen exakt gleich. Bekommt Ferrari bei seinem großen Heimspiel ernsthafte Konkurrenz? Im 1. Freien Training am Freitagmorgen bestimmten die Italiener das Geschehen und brachten alle drei Hypercars in die Top-4 der Zeitenliste. Ferrari - Dreifach-Sieger beim Saisonauftakt in Katar Ende Februar - gilt in Imola als der große Favorit.

Zumindest im 2. Training war der #15 BMW M Hybrid V8 (Dries Vanthoor, Marciello, Magnussen) exakt gleichauf, nachdem es die Münchner am Morgen noch ruhig hatten angehen lassen. Bei steigenden Außentemperaturen und etwas Sonnenschein präsentierte sich das Feld der 18 Hypercars von acht Herstellern am Nachmittag durchmischter als zum Auftakt.

Alpine mausert sich zur dritten Kraft in Imola

Wieder mit von der Partie war der #36 Alpine A424 um Mick Schumacher, der in Imola klar zu den Fan-Lieblingen im Fahrerlager zählt. Sein neuer Teamkollege und Ex-Porsche-Pilot Frederic Makowiecki führte den blauen LMDh-Boliden auf den dritten Platz. Makowiecki fehlten mit einer persönlichen Bestzeit von 1:31.283 Minuten rund zweieinhalb Zehntelsekunden zu Spitzenreiter Pier Guidi. Alpine zählt trotz des punktelosen Saisonstarts zu den heimlichen Podestanwärtern beim 6-Stunden-Rennen am Ostersonntag (13:00-19:00 Uhr live im Sport1-Livestream und bei Eurosport 2).

Ferrari und BMW auch auf den Positionen vier und fünf im 90-minütigen Training: der amtierende Le-Mans-Sieger Antonio Fuoco (#50 Ferrari mit Fuoco, Molina, Nielsen) vor Sheldon van der Linde (#20 BMW mit van der Linde, Rast, Frijns), der am vergangenen Wochenende noch beim IMSA-Rennen in Long Beach auf dem BMW-Prototypen antrat. BMW bleibt die positive Überraschung des jungen Jahres 2025 - langsam wäre es aber an der Zeit für den ersten Podesterfolg...

WEC in Imola: Button vor Kubica in den Top-10

Zwei frühere Formel-1-Fahrer teilten sich die Plätze sechs und sieben: Jenson Button im #38 Jota-Cadillac (Button, Bourdais, Bamber) und Robert Kubica, der dem #83 Ferrari (Kubica, Ye, Hanson) von AF Corse am Vormittag die Bestzeit beschert hatte. Der Pole benötigte im 1. Training auf abtrocknender Piste 1:32.065 Minuten für die schnellste Runde - Markenkollege Pier Guidi war jetzt rund eine Sekunde schneller unterwegs und reichte halbwegs an die schnellste Rennrunde 2024 (1:31.794) heran.

Der #7 Toyota GR010 Hybrid (Conway, Kobayashi, De Vries), der zweite Cadillac von Jota (Stevens, Lynn, Nato) und der Porsche 963 mit der Startnummer #5 (Christensen, Andlauer, Jaminet) komplettierten die Top-10.

Porsche-Weltmeister fährt mit Knieschutz

Auf dem Schwester-Porsche fährt der amtierende Weltmeister Kevin Estre mit einem speziell angefertigten Knieschutz, nachdem er sich vor dem Rennwochenende eine Verletzung zugezogen hatte. Die Sportkommissare haben den Schutz mit Blick auf die Sicherheit überprüft und grünes Licht gegeben. Das angeschlagene linke Knie soll Estre in Imola weder im Auto noch beim Fahrerwechsel beeinträchtigen, versicherte Porsche.

Weiter geht es in Imola am Samstagvormittag mit einem einstündigen 3. Training (10:40 - 11:40 Uhr), das Motorsport-Fans auf dem YouTube-Kanal der WEC verfolgen können. Das Qualifying beginnt im Anschluss um 15:10 Uhr und wird nur im kostenpflichtigen WEC TV übertragen.