Wilder Auftakt in den Qualifying-Samstag beim zweiten WEC-Rennwochenende in Imola: Das 3. Freie Training musste am sonnigen Vormittag zweimal mit roten Flaggen sowie einer Full-Course-Yellow-Phase unterbrochen werden. Die Bestzeit ging wie in den beiden Trainings am Freitag an Hausherr Ferrari. Antonio Giovinazzi stellte in 1:30.272 Minuten eine neue Wochenend-Bestzeit in der turbulenten, 60-minütigen Session auf.
Das Training musste bereits nach vier Minuten mit roten Flaggen unterbrochen werden. Cadillac-Pilot Alex Lynn verlor vor Turn 18 die Kontrolle über seinen #12 V-Series.R (Stevens, Lynn, Nato) und flog von der Strecke ab. Der Brite rasselte quer durchs Kiesbett und schlug mit dem rechten Kotflügel und der Front in die Streckenbegrenzung ein.
Der Unfall ereignete sich während Lynns zweiten Runde. "Er hat das Auto auf der Bremse verloren", sagte Teamkollege Norman Nato. "Wir wissen alle, wie schwierig das Fahren mit kalten Reifen ist." Lynn konnte das Cockpit des Jota-Cadillac aus eigener Kraft verlassen, während das beschädigte Fahrzeug abgeschleppt werden musste. Lynn hatte schon beim WEC-Saisonauftakt in Katar für Schlagzeilen gesorgt, als er seinem Jota-Teamkollegen Jenson Button während einer Safety-Car-Phase ins Heck donnerte, während die beiden Cadillac in Führung lagen.
Robert Kubicas Ferrari fängt Feuer
Nachdem die Rennleitung das Training gerade erst wieder mit grünen Flaggen freigegeben hatte, ereignete sich der nächste Zwischenfall: Robert Kubica musste seinen #83 Ferrari von AF Corse (Kubica, Ye, Hanson) am Streckenrand parken. Auf dem Weg dorthin schlugen kurzzeitig Flammen aus dem Heck des gelben 499P. "Das Getriebe ist gebrochen, ich musste stoppen", lautete Kubicas Schnellanalyse. Die Session wurde erneut mit Rot unterbrochen, während die Uhr weiter runtertickte.
Kurz vor dem Kubica-Vorfall ereignete sich in Turn 2 eine Kollision zwischen zwei LMGT3-Fahrzeugen: Celia Martin im von Manthey betreuten Iron-Dames-Porsche erhielt einen Schubser von einem BMW und drehte sich auf der Strecke. Ein turbulentes Training, nachdem die beiden 90-minütigen Sessions am Freitag größtenteils ereignislos über die Bühne gegangen waren.
Und es ging munter weiter: 25 Minuten vor dem Sessionende flog Sebastien Bourdais im #38 Cadillac (Button, Bourdais, Bamber) von der Strecke und löste damit eine Full-Course-Yellow-Phase aus. Der Franzose konnte einen Mauereinschlag immerhin vermeiden und eigenständig in die Jota-Garage zurückkehren. Derart geschäftig hatte sich die britische Mannschaft um Teamchef Dieter Gass die 'Generalprobe' vor dem Qualifying sicherlich nicht vorgestellt.
Ergebnis: Ferrari-Doppelführung – beide Alpine in Top-8
Hinter Spitzenreiter Giovinazzi reihte sich der zweite Werks-Ferrari 499P (Fuoco, Molina, Nielsen) auf dem zweiten Platz ein. Der #94 Peugeot 9X8 (Vandoorne, Duval, Jakobsen), der #38 Cadillac und der #8 Toyota (Buemi, Hartley, Hirakawa) folgten auf den Positionen drei bis fünf. Der zweite Peugeot (Vergne, Jensen, Di Resta) und die beiden Alpine A424 um den Österreicher Ferdinand Habsburg und Mick Schumacher komplettierten die Top-8 in der Zeitenliste.
Das Qualifying beginnt heute um 14:30 Uhr mit den LMGT3, gefolgt von den Hypercars. Zuschauer können die Zeitenjagd ausschließlich im kostenpflichtigen Livestream von WEC TV verfolgen. Der Start zum zweiten Saisonrennen mit einer Dauer von 6 Stunden erfolgt am Ostersonntag um 13:00 Uhr (kostenloser Livestream auf der Sport1-Webseite und bei Eurosport 2).
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