"Wir sind zurück." Nur mit diesen drei Worten hat Zak Brown am Donnerstag angekündigt, was sich schon seit einer Weile angedeutet hatte: McLaren kehrt zurück zu den 24 Stunden von Le Mans! Der britische Traditionsrennstall hat jetzt offiziell sein Comeback in der höchsten Kategorie des Langstreckensports verkündet. McLaren steigt zur Saison 2027 mit einem LMDh-Hypercar in die WEC mitsamt den 24 Stunden von Le Mans als Saisonhighlight ein.
Neben McLaren gesellt sich in zwei Jahren auch Ford in den boomenden Hersteller-Reigen der Langstrecken-Weltmeisterschaft. 2026 kommt bereits Hyundais Edelmarke Genesis (vielleicht sogar mit einer Fahrerin?), womit das Starterfeld in Zukunft auf bis zu elf Hersteller in der obersten Klasse ansteigen wird. McLaren und Co. treffen in der WEC und bei den 24h Le Mans auf Marken wie Porsche, BMW, die doppelten Le-Mans-Sieger von Ferrari oder Hersteller-Weltmeister Toyota.
McLarens Rückkehr nach Le Mans: Die ersten Gerüchte
McLaren hat bei seiner WEC-Bekanntgabe, die eigentlich am Rande der 24 Stunden von Le Mans (14.-15. Juni 2025) erwartet worden war, überhaupt keine Details preisgegeben. Nicht, welche Fahrer 2027 an den Start gehen werden, welches Team den Einsatz durchführt, mit welchem Motor der McLaren fährt oder welches Chassis die Briten nutzen werden. Nur: "McLaren steigt 2027 in die WEC ein." Offen ist zudem, ob McLaren mit seinen Prototypen ein Doppelprogramm bestehend aus WEC und IMSA anstrebt.
Laut Radio Fahrerlager hat McLaren seine internen LMDh-Planungen aber bereits ordentlich vorangetrieben. Für die Wahl des vorgegebenen Chassis-Herstellers soll Dallara aus Italien in Frage kommen. Als Basis für den Verbrennungsmotor könnte der V6-Twinturbo aus dem McLaren-Straßensportwagen Artura dienen.
Welche Fahrer könnten für McLaren starten?
Zu den Fahrern gibt es noch keine konkreten Gerüchte. McLaren hat einen eigenen GT-Werksfahrer-Kader und könnte sich analog zu anderen Herstellern wie Ferrari oder Porsche aus dieser Auswahl bedienen. Unter anderem zählt der Deutsche Marvin Kirchhöfer zum Werksaufgebot. McLaren engagiert sich schon jetzt in der WEC, allerdings mit zwei 720 S GT3 in der kleineren LMGT3-Kategorie. Das Team United Autosports, an dem McLaren-Boss Brown beteiligt ist, setzt die GT3-Autos ein.
Mit McLaren, Ford und Genesis/Hyundai könnte die WEC ein Platz-Problem bekommen. Gibt es keine vorzeitigen Aussteiger, stünden mit den beiden Genesis-LMDh nächstes Jahr schon 38 Autos (Hypercar + LMGT3) in der Startaufstellung. Laut dem Le-Mans- und WEC-Veranstalter liegt das Maximum bei 40 Fahrzeugen. Alle Hypercar-Hersteller sind inzwischen verpflichtet, zwei Werksautos an den Start zu führen. Die aktuelle Homologation der Hypercars läuft bis 2029, könnte laut Gerüchten aber bis 2032 verlängert werden - ein zusätzlicher Anreiz für Marken wie McLaren, in nächster Zeit einzusteigen.

Letzter Le-Mans-Sieg von McLaren vor 30 Jahren
McLaren-CEO Zak Brown hatte bereits angekündigt, dieses Jahr die 24 Stunden von Le Mans vor Ort besuchen zu wollen, obwohl parallel die Formel 1 in Kanada gastiert. Dieses Jahr feiert McLaren das 30. Jubiläum seit dem einzigen Le-Mans-Sieg von 1995. Damals setzten sich Yannick Dalmas, JJ Letho und Masanori Sekiya im McLaren F1 GTR gegen die Konkurrenz durch, und mit dem Vater-Sohn-Gespann Derek und Justin Bell sowie Andy Wallace wurde es sogar ein doppelter Podesterfolg.
Beim WEC-Saisonauftakt in Katar ließ Brown bereits durchblicken: "Wir beobachten das seit einer Weile und uns gefällt, was wir sehen. Wir müssen nur schauen, wie es in der Formel 1 und bei den IndyCars läuft. Ich glaube, dass der Zeitpunkt (für ein LMDh-Projekt; d. Red.) niemals besser war. Wir würden sehr gerne um den Gesamtsieg in Le Mans fahren und unsere anderen Teams sind sehr gesund aufgestellt."
McLaren baut mit dem bevorstehenden WEC-Einstieg sein Engagement im hochklassigen Motorsport weiter aus. Das Herzstück des Werksprogrammes bildet die Formel-1 mit den beiden Titelanwärtern Lando Norris und Oscar Piastri. Zudem startet McLaren in der US-amerikanischen IndyCar-Meisterschaft und die Formel-E-Weltmeisterschaft.
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