Antonio Giovinazzi hat die Pole Position beim WEC-Qualifying in Austin im Sturm erobert. Der Ferrari-Pilot sicherte sich den ersten Startplatz für das sechste Saisonrennen (Sonntag ab 20:00 Uhr live bei Eurosport 1 im Free-TV) mit einer wahren Bombenrunde: Giovinazzi fuhr die schnellste Zeit des bisherigen Wochenendes in 1:50.390 Minuten. Damit distanzierte er den Zweitplatzierten Robert Kubica im privaten #83 AF-Corse-Ferrari (Kubica, Shwartzman, Ye) um 0,277 Sekunden.

Doppel-Pole für die Italiener beim WEC-Comeback in Austin nach vier Jahren! Giovinazzi bescherte Ferrari den zweite Saison-Pole und die erste für den 499P-Prototypen mit der Startnummer #51 (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado). Giovinazzi vor dem 6-Stunden-Rennen: "Unsere Renn-Pace sieht auch gut aus!" Der Sportwagenbauer aus Maranello präsentierte sich bereits in den Freien Trainings bestens aufgelegt und konnte die Form ins heiße Qualifying mit Streckentemperaturen von mehr als 50 Grad übertragen.

WEC-Qualifying: Drei Ferrari in Top-5 - Pech für Mick Schumacher

Die Le-Mans-Sieger des #50 Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen) belegten mit Antonio Fuoco am Steuer den fünften Platz - damit fuhren alle drei 499P in die Top-5 der Startaufstellung. Dazwischen quetschte sich Alex Lynn im #2 Cadillac V-Series.R (Bamber, Lynn) auf Startplatz drei. Für eine Überraschung sorgte unterdessen Charles Milesi, der den #35 Alpine A424 (Habsburg, Milesi, Chatin) in der Hyperpole-Runde auf den vierten Platz bugsierte. Es war das beste Qualifying-Ergebnis für den französischen Autobauer.

Freude auf der einen Seite der Alpine-Garage, Pech auf der anderen: Mick Schumacher musste sich während der ersten Qualifying-Runde mit einem ärgerlichen Problem herumschlagen. Während seiner ersten schnellen Runde öffnete sich plötzlich die Fahrertür seines #36 Alpine A424 (Mick Schumacher, Lapierre, Vaxiviere)! Zunächst schien es dem 25-Jährigen während der Fahrt gelungen zu sein, die Flügeltür wieder zu schließen, doch die Rennleitung wies noch einmal mit Nachdruck auf das Problem hin.

In der wenigen verbleibenden Zeit fuhr Schumacher eine persönliche Bestzeit von 1:51.969 Minuten, die ihn auf Platz 13 in der Startaufstellung führte. Zu P10 fehlten dem Rennfahrersohn rund drei Zehntelsekunden.

WM-Spitzenreiter von Porsche straucheln in Austin

Den bestplatzierten der fünf Porsche im WEC-Starterfeld führte Matt Campbell auf den sechsten Startplatz. Der Australier benötigte 1:50.847 Minuten für seine persönliche Bestzeit im #5 Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) - fast eine halbe Sekunde Rückstand auf den Pole-Ferrari.

Die WM-Spitzenreiter Andre Lotterer, Kevin Estre und Laurens Vanthoor im #6 Porsche erlebten mit Platz 14 einen Rückschlag und verzeichneten ihr schwächstes Ergebnis in der laufenden Saison. Qualifying-Fahrer Estre fuhr drei Zehntelsekunden an den Top-10 vorbei und war alles andere als happy mit der Performance des LMDh-Porsche: "Das Auto ist schwierig zu fahren, ich habe keine Runde zusammenbekommen. Es ist mir leider nicht gelungen, schnell zu fahren und keinen Fehler zu machen."

BMW gelang mit den Plätzen sieben (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) und acht (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann) ein starkes Teamergebnis in einer bisher schwierigen WEC-Debütsaison mit den beiden BMW M Hybrid V8.

Toyota tut sich weiterhin schwer auf dem Circuit of the Americas: Kamui Kobayashi kam im #7 Toyota GR010 Hybrid (Conway, Kobayashi, De Vries) nicht über Startplatz neun hinaus. Das Schwesterauto mit der Startnummer #8 (Buemi, Hartley, Hirakawa) verpasste sogar die Hyperpole-Runde - nur Platz zwölf. Die 'rote Laterne' respektive Startplatz 18 ging an den von Iron Lynx eingesetzten Lamborghini SC63.

WEC Austin: Startaufstellung zum sechsten Saisonrennen 2024

StartplatzTeamFahrer
1#51 FerrariPier Guidi, Giovinazzi, Calado
2#83 AF-Corse-FerrariKubica, Shwartzman, Ye
3#2 CadillacBamber, Lynn
4#35 AlpineHabsburg, Milesi, Chatin
5#50 FerrariFuoco, Molina, Nielsen
6#5 PorscheCampbell, Christensen, Makowiecki
7#20 BMWSheldon van der Linde, Rast, Frijns
8#15 BMWDries Vanthoor, Marciello, Wittmann
9#7 ToyotaConway, Kobayashi, De Vries
10#12 Jota-PorscheStevens, Ilott, Nato
11#93 PeugeotVergne, Jensen, Nico Müller
12#8 ToyotaBuemi, Hartley, Hirakawa
13#36 AlpineMick Schumacher, Lapierre, Vaxiviere
14#6 PorscheEstre, Lotterer, Laurens Vanthoor
15#94 PeugeotVandoorne, Di Resta, Duval
16#99 Proton-PorscheJani, Andlauer, Tincknell
17#38 Jota-PorscheRasmussen, Hanson, Button
18#63 LamborghiniBortolotti, Kvyat, Mortara

LMGT3-Qualifying: Aston Martin verhindert dritte Iron-Dames-Pole

Aston Martin eroberte seine erste Saison-Pole in der LMGT3-Kategorie. Ian James, Fahrer und Teamchef von Heart of Racing in Personalunion, wuchtete den #27 Aston Martin Vantage GT3 (James, Mancinelli, Riberas) auf den ersten Startplatz. Der Brite setzte sich in der Hyperpole-Runde der Top-10 mit 0,172 Sekunden vor Sarah Bovy im #85 Iron-Dames-Lamborghini (Bovy, Frey, Gatting) durch. Damit verpassten die drei schnellen Damen ihre dritte Pole Position in der laufenden Saison.

Hinter dem #55 Ferrari 296 GT3 von AF Corse (Heriau, Mann, Rovera) belegte der Manthey-Porsche 911 GT3 R #92 (Malykhin, Sturm, Bachler) mit Alex Malykhin den vierten Startplatz. Das Manthey-Schwesterauto mit der Startnummer #91 (Shahin, Schuring, Lietz) kam mit Yasser Shahin am Steuer nicht über Startplatz 16 hinaus. Ein Rückschlag für die amtierenden Le-Mans-Klassensieger im Kampf um die Weltmeisterschaft. Das Trio um den Österreicher Richard Lietz belegt den zweiten Gesamtplatz mit 25 Punkten Rückstand auf die #92-Crew.

Gaststarter und Langstrecken-Ikone Ben Keating gelang bei seinem ersten Start im #88 Ford Mustang GT3 des deutschen Teams Proton Competition im letzten Moment der Sprung in die Hyperpole. In der zehnminütigen Zeitenjagd belegte der 53-jährige Lokalmatador dann den neunten Startplatz. Laut WEC-Reglement müssen stets die Bronze-Fahrer das GT3-Qualifying bestreiten.

Auf P10 landete der #31 BMW M4 von WRT (Leung, Gelael, Farfus). Der zweite WRT-BMW um Motorsport-Superstar Valentino Rossi verpasste die Hyperpole-Runde und musste sich mit Startplatz 15 begnügen. Bronze-Fahrer Ahmad Al-Harthy fehlten im #46 M4 GT3 (Al-Harthy, Rossi, Martin) rund vier Zehntelsekunden zum zehnten Platz, der den Einzug in die Hyperpole bedeutet hätte.