Am heutigen Dienstag veröffentlichte die Langstrecken-WM WEC offiziell die Starterliste für das Auftaktrennen am 02. März in Katar. Dadurch wurde zwangsläufig das Rätsel rund um die letzten offenen Cockpits in der Top-Klasse der Hypercars gelüftet. In dieser waren lediglich noch zwei Sitze beim Porsche-Kundenteam Proton Competition zu vergeben. Jetzt steht fest: Der frühere Le-Mans-Sieger Neel Jani und Porsche-Vertragsfahrer Julien Andlauer gesellen sich zum bereits bestätigten Briten Harry Tincknell.

Mit dem ehemaligen Porsche-Werksfahrer Jani ist ein echter Hochkaräter Teil des Fahreraufgebots des Teams aus dem baden-württembergischen Ummendorf. Der 40-Jährige ging seit 2009 13 Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start und errang 2016 im LMP1-Porsche den Gesamtsieg. Im selben Jahr wurde Jani mit den Zuffenhausenern zudem Langstreckenweltmeister.

Neel Jani: Simulator-Fahrer für Audis F1-Einstieg

Auch in der Formel 1 ist Jani kein Unbekannter: Mitte der 2000er Jahre war er für mehrere Teams als Testfahrer angestellt, außerdem arbeitet er seit Sommer 2023 offiziell als Simulator-Fahrer von Audi in Vorbereitung des Formel-1-Einstiegs der Ingolstädter 2026.

Sein Debüt im LMDh-Porsche gab der Schweizer bereits 2023, als er die letzten drei Saisonrennen mit Proton bestritt. Zuletzt ging Jani mit dem deutschen Team in der Top-Klasse GTP (LMDh-Autos) bei den 24 Stunden von Daytona an den Start und beendete das Rennen mit seinen Teamkollegen (Gianmaria Bruni/Romain Dumas/Alessio Picariello) auf Platz fünf. Jani fuhr auf dem Ovalkurs nach Felipe Nasr die zweitschnellste Rundenzeit in einem Porsche 963 und die sechstschnellste aller Fahrer.

Neel Jani ist seit 2023 Simulator-Fahrer für Audis Formel-1-Einstieg, Foto: AUDI AG
Neel Jani ist seit 2023 Simulator-Fahrer für Audis Formel-1-Einstieg, Foto: AUDI AG

Zwei Le-Mans-Klassensieger komplettieren Proton-Aufgebot

Sein neuer Proton-Teamkollege Julien Andlauer war ebenfalls in Daytona mit Porsche-Power unterwegs, allerdings in der GTD-Klasse (GT3-Autos) mit zwölf Runden Rückstand auf den siegreichen Mercedes-AMG GT3 von Winward Racing. Seit 2018 blickt Andlauer auf fünf Starts in Le Mans sowie drei beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zurück, allesamt in einem GT-Porsche. Bei seinem Le-Mans-Debüt 2018 gewann er mit Proton die GTE-Am-Klasse.

Auch der Dritte im Bunde, Harry Tincknell, ist ein echter Langstrecken-Veteran. Seit 2014 ging er mit diversen Herstellern ununterbrochen bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start und errang 2014 den Klassensieg in der LMP2-Kategorie sowie 2020 in der GTE-Pro-Kategorie mit einem Aston Martin Vantage. Der 32-Jährige war wie seine neuen Teamkollegen im Januar in Daytona unterwegs (P6 in der GTD-Pro-Klasse), allerdings in einem Ford Mustang GT3, gemeinsam mit den ehemaligen Audi-Werksfahrern Mike Rockenfeller und Christopher Mies.

Proton Competition wird die WEC-Saison 2024 nicht nur in der Hypercar-Klasse mit einem Porsche 963 bestreiten, sondern auch zwei Ford Mustang GT3 in der neuen LMGT3-Kategorie einsetzen (Ben Barker/Ryan Hardwick/Zacharie Robichon und Dennis Olsen/Mikkel Pedersen/Giorgio Roda). Bevor die WEC-Saison 2024 am 02. März in Katar startet, findet am 24. und 25. Februar der sogenannte Prolog, die Vorsaison-Testfahrten, statt.