Verliert Rebellion Racing in den Rennen nach Le Mans sein Aushängeschild in der WEC? Nick Heidfeld will aufgrund seiner Verpflichtungen in der Formel E künftig in der Langstrecken-Weltmeisterschaft kürzer treten. Die Überseerennen in Texas, Japan, China und Bahrain könnten ohne den früheren Formel-1-Piloten über die Bühne gehen. Sicher ist bislang nur, dass Heidfeld in Le Mans und auf dem Nürburgring im August starten wird. Wie es danach weitergeht, hängt in erster Linie vom Formel-E-Kalender für die Saison 2015/16 ab. Heidfeld möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

"Ich will auf jeden Fall Le Mans und Nürburgring [in der WEC] fahren, und vielleicht noch ein paar mehr Rennen", sagte der 38-Jährige gegenüber Motorsport.com. "Wenn aber so viele Rennen wie letztes Jahr so dicht beisammen liegen, möchte ich nicht alle fahren", schränkte er ein und gab zu, dass der Herbst 2014 ein bisschen zu viel des Guten gewesen sei. "Für mich steht meine Familie an erster Stelle. Wenn sich wie letztes Jahr Rennen an Rennen reiht, werde ich das nicht machen." Heidfeld teilt sich den Rebellion R-One wie vergangenes Jahr mit Nicolas Prost und Mathias Beche.

Vorfreude auf überarbeiteten R-One

Die Formel E hält Nick Heidfeld auf Trab, Foto: Sutton
Die Formel E hält Nick Heidfeld auf Trab, Foto: Sutton

Rebellion Racing dürfte diese Entscheidung vorerst nicht vor Probleme stellen, da die restlichen Rennen nach Le Mans nur noch über sechs Stunden gehen, was sich auch mit zwei Fahrern bestreiten lässt. Derzeit konzentriert sich das schweizerische Team auf die Vorbereitung auf den Le-Mans-Testtag, an dem zum ersten Mal der R-One mit AER-Motor debütieren wird. "Laut der Daten und von dem, was ich gehört habe, sollte es gut werden", freut sich der Mönchengladbacher auf den überarbeiteten LMP1-Boliden. "Es wird ein Schritt ins Unbekannte, aber das Team ist gut und das Chassis hat sich bereits bewährt. Viel wird von den neuen Teilen abhängen."

Er freut sich auf die erste Fahrt mit dem V6-Biturbo: "Wir kennen das Auto relativ gut, aber wir haben einen neuen Motor und ein neues Getriebe. Deshalb wird es schön werden, ins Auto zu steigen und die Leistungsentfaltung zu spüren." Ob er es aber zum Testtag schafft, steht noch in den Sternen. Der Testtag liegt genau zwischen den Formel-E-Rennen in Berlin und Moskau. "Das wird zeitlich ziemlich knapp werden, es wird nicht leicht."