2014 gesellte sich in der WEC mit Porsche ein weiterer Hersteller zu Audi und Toyota. Der Zuffenhausener Hersteller belegte den dritten Rang, hinterließ aber einen starken Eindruck. Während der prestigereichen 24 Stunden von Le Mans lag das Fahrertrio Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber längere Zeit in Führung. Nach über 22 Stunden platzte nach einem Antriebsdefekt der Siegtraum. Stattdessen rollte der Porsche 919 Hybrid an die Box.

Dieses Jahr will der deutsche Hersteller auf der starken Basis der Vorsaison aufbauen. Den Prolog im französischen Paul Ricard dominierte Porsche - in jeder Trainingseinheit setzte jeweils ein 919 Hybrid die Bestzeit. Das Ergebnis ermutigt, und auch der Neuseeländer Brendon Hartley ist heiß auf die neue Saison: "Wir haben die Erwartungen letztes Jahr massiv übertroffen und uns soweit verbessert, dass wir das letzte Rennen gewinnen konnten. Genauso wenig erwartete man von uns, in Le Mans nach 22 Stunden in Führung zu liegen, was für mich persönlich das bisherige Highlight meiner Karriere gewesen ist." Ein Schritt weiter, eine Podiumsplatzierung 2015, wäre ganz im Sinne Hartleys.

Porsche schockte im Prolog in Paul Ricard die Konkurrenz, Foto: Porsche
Porsche schockte im Prolog in Paul Ricard die Konkurrenz, Foto: Porsche

Das komplexe Energiesystem soll Porsche dabei helfen. Mit 8 Megajoule steht dem 919 Hybrid doppelt so viel Power aus dem Energierückgewinnungssystem zur Verfügung als beispielsweise Audi. "Die Porsche-Ingenieure haben sehr hart daran gearbeitet, dass wir mit 8 statt der 6 Megajoule, die uns 2014 zur Verfügung standen, fahren können. Wir nutzen eine Lithium-Ionen-Batterie, die im Grunde genommen einem 80 Kilogramm schweren Handy-Akku entspricht. Dazu nutzen wir auch umgewandelte Abgasenergie."

Porsche stehen somit zwei elektronische Energierückgewinnungssysteme zur Verfügung: eines, das sich aus der Bremskraft speist und eines, das sich unter voller Beschleunigung lädt. Dennoch ist das Grundkonzept des 919 Hybrid jenem aus dem Vorjahr nicht unähnlich: "In allen Bereichen gibt es kleinere Verbesserungen", sagte Hartley. "Das Fahrgefühl ist nicht gänzlich anders, aber unsere Konkurrenten haben bereits über unseren Top Speed gejammert. Den Zeiten nach sieht es so aus, als ob Silverstone ein sehr knappes Rennen werden wird."

Mit so viel Rückenwind ist die Zielsetzung des Neuseeländers klar: den Rennsieg beim Saisonauftakt holen. "Es ist eine lange Saison und offensichtlich hat jeder ein Auge auf das Kronjuwel von Le Mans", wagte Hartley einen Blick voraus. "Aber jeder, der in Silverstone gewonnen hat, gewann auch die Weltmeisterschaft. Daher ist es ein wichtiges Rennen."