Ein fürchterlicher Unfall von Mark Webber hat das Saisonfinale der World Endurance Championship in Brasilien überschattet. Der Australier kollidierte an derselben Stelle, an der er bereits 2003 einen monströsen Unfall in der Formel 1 hatte, mit dem Ferrari 458 Italia von Matteo Cressoni. Wie es genau zu dem Crash gekommen ist, ging aus den TV-Bildern nicht vollständig hervor. Vermutlich hatte der Ferrari-Pilot den wesentlich schnelleren Prototypen übersehen.

Webber knallte daraufhin seitlich in die Mauer und wurde auf die Strecke zurückgeschleudert, während der Ferrari einen sanfteren Einschlag zu verzeichnen hatte. Cressoni kletterte schnell aus dem Fahrzeug, Webber musste aus seinem Wrack befreit werden. Das Chassis hatte sich bis auf die Sicherheitszelle in seine Bestandteile aufgelöst, das Heck war um 90 Grad zur Front verdreht worden.

Nach einigen Minuten Ungewissheit kam von Porsche die Meldung, dass Webber okay sei. Der 38-Jährige war in der Lage, bei seiner Bergung den Zuschauern zuzuwinken und wurde ins Medical Center transportiert. Teamkollege Romain Dumas sagte zu Fairfax Media: "Er hat am Funk gesprochen. Er weiß, wie er heißt und wer er ist. Es sieht ok aus." Die Nacht verbrachte der Austalier zur Beobachtung im Krankenhaus. Er sei in einer "zufriedenstellenden Verfassung", hieß es auf seiner Facebook-Seite.

Webber: Ich habe Prellungen und Kopfschmerzen

Update, 1.12., 13.30 Uhr: Am Montagmittag meldete sich Porsche mit einem neuen Statement zu Wort. "Er hat eine Gehirnerschütterung und Prellungen erlitten. Er befindet sich weiterhin in Betreuung im Krankenhaus und hat Besuch von seinen Fahrerkollegen und der Teamführung. Er wird noch diese Woche nach England zurückfliegen", teilte Porsche mit.

Auch Webber selbst äußerte sich: "Ich habe Prellungen und starke Kopfschmerzen. Ich kann mich nicht an den Unfall erinnern oder wie er passiert ist. Das Team analysiert die Details, um mehr herauszufinden. Mein Dank gilt allen Beteiligten sowie dem ärztlichen Team an der Strecke und im Krankenhaus. Sie haben wirklich einen tollen Job gemacht und sich sehr gut um mich gekümmert, ich bin hier in sehr guten Händen."

Ein gutes Zeichen

"Mark hat sich nach dem Crash beim Team kurz über Funk gemeldet. Das war für uns ebenso ein gutes Zeichen, wie die Tatsache, dass er nach der Bergung den rechten Arm und Daumen nach oben gestreckt hat", bestätigte der Pressesprecher von Porsche-Motorsport Holger Eckhardt bereits unmittelbar nach dem Unfall. Timo Bernhard und Brendon Hartley seien ins Krankenhaus gefahren, um ihrem Kollegen beizustehen.

Durch den Crash und das dadurch ausgelöste Safety Car sicherte sich Porsche den ersten Sieg bei der Rückkehr in den Spitzen-Motorsport. "Das Positive von diesem Wochenende ist, dass die Jungs im Auto Nummer 14 den Sieg eingefahren haben. Das ist wirklich ein tolles Ergebnis zum Saisonabschluss, und ich freue mich schon auf nächstes Jahr", richtet Webber Erfolgsgrüße aus der Krankenstation.