Toprak Razgatlioglu feierte in Donington ein beinahe perfektes Wochenende in der Superbike-WM. Der 24-jährige Türke übernahm nicht nur mit zwei Siegen die Führung in der WSBK-Gesamtwertung, sondern brachte in Großbritannien auch seine sportliche Zukunft unter Dach und Fach.

Denn bereits am Freitag wurde Razgatlioglus Vertrag als Werksfahrer bei Yamaha um zwei Jahre bis Ende 2023 verlängert. "Ich denke, wir haben das Motorrad seit 2020 stark verbessert, daher fiel mir diese Entscheidung leicht", wurde der Türke in einer Aussendung zitiert. "Wir kämpfen in diesem Jahr um die Meisterschaft und ich habe die besten Leute um mich."

Das bewies Razgatlioglu an den beiden darauffolgenden Tagen, als er zunächst im ersten Hauptrennen vom 13. Startplatz siegte und am Sonntag von P6 einen weiteren Sieg folgen ließ. Da Jonathan Rea in diesem Rennen stürzte, konnte der Türke die WM-Führung übernehmen.

Schon zuvor hatte Förderer und Manager Kenan Sofuoglu (selbst fünffacher Supersport-Weltmeister) klargestellt, dass er die Zukunft seines Schützlings auch weiterhin in der Superbike-WM sieht. Denn in den Wirren des vorzeitigen Abschieds von Maverick Vinales aus dem MotoGP-Werksteam von Yamaha waren Spekulationen aufgekommen, wonach Razgatlioglu vom japanischen Hersteller in die Motorrad-WM befördert werden könnte.

Diese Gerüchten sollten durch die Verlängerung seines WSBK-Vertrages nun aber vom Tisch sein. Stattdessen kann sich Razgatlioglu voll und ganz auf sein großes Ziel konzentrieren: den Gewinn der Superbike-Weltmeisterschaft. In dieser setzte sich zuletzt sechsmal in Folge Jonathan Rea durch. Yamaha konnte hingegen seit über einem Jahrzehnt nicht mehr triumphieren. Ben Spies war 2009 der letzte und einzige Yamaha-Weltmeister in der WSBK-Geschichte.