Max Neukirchner vom MR Racing Team entschied sich in beiden Rennen von Silverstone, wie auch fast alle anderen Fahrer, gegen einen Wechsel auf Regenreifen und wurde am Ende in beiden Läufen Zwölfter. "Startplatz fast verteidigt", war der erste Kommentar von Teammanager Mario Rubatto. Neukirchner war von Platz elf in die Rennen gestartet. "Seit Sonntagmorgen machte mir mein Motorrad Probleme, es fing am Start komisch an zu springen. An der Kupplung kann es nicht liegen, denn die wurde für die Rennen erneuert", erklärte er seine Probleme. Zur schwierigen Wettersituation, die im zweiten Rennen zwei Runden vor Schluss sogar zum Abbruch führte nachdem mehrere Piloten gestürzt waren, meinte der 30-Jährige: "Bei Mischbedingungen ist es immer ein schmaler Grat zwischen schnell fahren und stürzen. Jeder muss für sich selbst einen Rhythmus finden, bei dem er sich wohlfühlt." Im ersten Rennen wäre mehr drin gewesen, meint Neukirchner: "Ich war anfangs direkt hinter Badovini. Er kam aber schneller an Fabrizio und Checa vorbei als ich. Checa war so langsam, das habe ich mir nur zwei Kurven lang angeschaut. Dann war die Gruppe vor mir aber schon etwas weg. Ich hätte hinter Badovini bleiben sollen." Danach war es ein einsames Rennen für Neukirchner mit jeweils über zehn Sekunden Abstand auf Platz elf und Vorsprung auf Platz 13. Stellenweise konnte er Zeiten fahren, die für die Top-5 gereicht hätten. "Im Rennen musste ich immer wieder schauen, wie es mit dem Regen aussieht und in jeder Kurve musste ich neu einschätzen, wie viel Wasser sich auf der Strecke befindet. Einmal dachte ich, wenn es so weiter regnet, muss ich auf Regenreifen wechseln. Das ging so zwei oder drei Runden, dann hat es wieder aufgehört und ich konnte wieder pushen."

Rennen zwei fand unter ähnlichen Bedingungen statt. Nach einem missglückten Start fiel Neukirchner auf Platz 15 zurück. Zum Ende konnte er sich auf Rang zwölf zurückkämpfen. Auf Platz acht fehlten nur 1,3 Sekunden. Da es seiner Ducati 1199 Panigale an Topspeed mangelt, konnte er sich in der fünf Mann starken Gruppe nur hinten anreihen. "Es gab keinen Weg vorbei", erzählt der verärgerte Deutsche. "An manchen Stellen war ich schneller, da konnte ich aber nicht überholen. Und an den Stellen, an denen ich hätte überholen können, musste ich früher bremsen als die anderen. Auf der Geraden hatte ich dann auch keine Chance. Im kurvigen Streckenteil waren wir alle nah beieinander und ich war zeitweise schon neben den anderen, aber es gab keine Lücke. Melandri hätte ich im Geschlängel packen können. Aber ich fragte mich dann auch für was? Auf der nächsten langen Geraden wäre er mir wieder vorbeigefahren. Ich gehe mit eineinhalb weinenden Augen nach Hause. Ich kämpfe mit stumpfen Waffen."