Kaum hat Aprilia in dieser Saison für Wirbel gesorgt, weil man selbst Chassis für die neue Moto2 entwickelt, kommt schon das nächste Gerücht, was den möglichen Rückzug aus der Moto2 betrifft. Spekulationen besagen, dass Aprilia mit Aussicht auf die Wiederkehr der 1000cc-Maschinen, ihr Moto2 Projekt fallen lassen könnte, um in der MotoGP zu starten. Laut motoworld.es zumindest, denkt Aprilia über einen Einstieg in die MotoGP nach.

Dem spanischen Medium zur Folge würde Aprilia die Chassis-Entwicklung für die Moto2 über Bord werfen, was bedeuten würde, dass die fünf Moto2 Teams, die auf Aprilia gesetzt haben, sich nach Alternativen umschauen müssten. Ob die Tatsache, dass Julian Simon und Mike di Meglio in der vergangenen Woche auf einer Leihgabe von BQR Honda ihre ersten Testkilometer absolvierten damit etwas zu tun hat, ist weit her geholt, aber im Zuge von Spekulationen nicht zu verachten. Denn Aspar und Aprilia arbeiten seit vielen Jahren in den kleinen Klassen eng zusammen, da ist es schon ungewöhnlich, dass der erste Test auf einer BQR gefahren wird. Offiziell will Aprilia die Moto2-Prototypen beim Test im Dezember an die Strecke bringen.

Aprilia sorgte 2009 bereits in der Superbike für Wirbel., Foto: Thomas Börner
Aprilia sorgte 2009 bereits in der Superbike für Wirbel., Foto: Thomas Börner

Wenn Aprilia das Moto2-Projekt tatsächlich verwerfen sollte, dann könnten die Ressourcen nach Umstrukturierung erst einmal in ein zweites Superbike Team investiert werden, um die RSV4 weiter zu entwickeln. Ein Fahrer wie Alex de Angelis, der zum einen Geld mitbringt und zum anderen seinen Platz in der MotoGP verloren hat, dürfte für Aprilia nicht uninteressant sein. De Angelis hatte nach dem geplatzten Deal mit Scot Honda einen Wechsel in die Superbike nicht ausgeschlossen.

Es gibt nur ein Problem: Aplrilia müsste für den Einstieg in die MotoGP einen Prototypen entwickeln und für diesen wären keine Teile von der RSV4 Superbike-Maschine zugelassen, selbiges gilt wenn Aprilia nur als Hersteller von Chassis und Motoren agiert und kein eigenes Team betreibt. Der nächste Rechtsstreit zwischen MotoGP und Superbike wäre so gut wie vorprogrammiert. Vor allem weil die Aprilia RSV4 die Straßenmaschine ist, die den MotoGP-Maschinen bereits am nächsten kommt und für Verbraucher zugelassen ist. Einen gänzlich anderen Prototypen für die MotoGP zu entwickeln dürfte eine äußerst schwierige Herausforderung sein. Auf der anderen Seite könnte ein Herstellerzuwachs der MotoGP nicht schaden und FIM sowie Dorna scheinen mit ihren Plan die 1000cc-Maschinen zu bringen, genau darauf zu ab zu zielen.