Funktionierte die Suzuki schon am Freitag und am Samstag in Valencia bei kühleren Temperaturen nicht, so machte sie am Sonntag im Rennen keine Anstalten, dieses Verhalten zu ändern. Loris Capirossi und Chris Vermeulen hatten zu kämpfen und kamen am Ende nur auf den Rängen 14 und 15 ins Ziel, was für Vermeulen eigentlich sogar noch eine Verbesserung war. "Bevor wir nach Valencia kamen, erwarteten wir, dass es recht hart werden würde, da die Bedingungen kalt sein sollten und alles, was wir befürchtet haben, schien einzutreten", meinte Capirossi im Anschluss.

So war es in den Trainings schwierig, ein gutes Setup zu finden, das Gefühl war nie das passende und der Italiener wählte für das Rennen sogar den weicheren Reifen, obwohl er schon damit kein gutes Gefühl fand. "Man kann sich also vorstellen, wie schwierig es mit dem harten gewesen wäre." Mit dem weicheren Gummi konnte Capirossi am Start sogar mit einigen Fahrern mithalten, aber bald ließ der Grip nach und die Kontrolle über die Maschine ging verloren. "Ich wollte meinen Platz verteidigen, aber es fühlte sich an, als ob jeder vorbeikam, also wollte ich nur sicherstellen, dass ich ins Ziel komme. Dieses Ergebnis ist nicht gut für mich, das Team und Suzuki, denn wir arbeiten hart und wollen ein gutes Ergebnis."

Ciao Chris

Er sah das Team aber als starke Einheit und das Ziel war klar, 2010 soll es nach vorne gehen. Leid tat Capirossi die ganze Situation für Vermeulen, der mit so einem schlechten Rennen die MotoGP verlassen muss. "Ich habe zwei Saisonen mit ihm gearbeitet, er ist ein toller Teamkollege und wir haben eine gute Freundschaft. Wir arbeiten gut zusammen und checken immer die Daten, damit die Maschine besser wird, für mich ist das also kein schöner Tag", sagte der Italiener. Wie er weiter meinte, wird es schwierig für ihn werden, nach zwei Jahren jemand Anderen neben sich in der Box zu sehen, das Leben sei aber so. "Außerdem will ich Alvaro [Bautista] bei uns willkommen heißen und ihm alles Gute wünschen. Ich hoffe, wir können so gut zusammenarbeiten wie ich mit Chris."

Der angesprochene Vermeulen sah als einzig positives Ergebnis des Sonntags, dass er im Rennen besser unterwegs war als am Samstag, wodurch er ein paar Leute überholen konnte. "Gegen Ende habe ich dann Loris eingeholt und konnte sehen, dass er ähnliche Probleme hatte wie ich. Suzuki muss viel arbeiten, um das auszusortieren, aber ich hoffe, sie schaffen das; vor allem für meine ganze Crew, die so hart gearbeitet hat, damit alles passt", sagte der Australier. Zum Abschied bedankte er sich bei Suzuki und dem Team, da es in den vergangenen vier Jahren durchaus auch gute Zeiten gab - nur eben an diesem Sonntag nicht. "Ich hoffe, die Jungs kriegen im Winter viel zustande und sind danach viel stärker. Ich möchte Loris und Alvaro für 2010 viel Glück wünschen; ich habe es genossen, mit Loris zu arbeiten und werde die Freundschaft und Rivalität vermissen, die wir hatten."

Denning blickt nur nach vorne

Tage wie der Sonntag in Valencia werden Suzuki Team Manager Paul Denning dafür nie abgehen. Er wollte über das Rennen gar nichts sagen, sondern nur darüber reden, dass am Montag die Saison 2010 beginnt und es vor allem bei der Leistung in Situationen mit wenig Grip Verbesserungen geben muss. "Es hat höchste Priorität, dass wir Konstanz in die Maschine bekommen und wenn Alvaro morgen seine ersten Schritte als MotoGP-Fahrer mit uns macht, ist das Ziel sehr klar." Bei Capirossi bedankte sich Denning für den vollen Einsatz das ganze Jahr und die gute Arbeit mit dem Team. Auch Vermeulen bekam Dank für die gute Arbeit in seiner Zeit beim Team. "Wir wünschen ihm alles Gute, da seine Karriere nun in eine andere Richtung geht. Er war immer ein voller Profi - auf und neben der Stre3cke - und wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute. Er wird immer willkommen sein, egal wann er uns besuchen möchte."