Rang sechs im Qualifying von Donington stimmte den Texaner Colin Edwards fröhlich. "Ich bin glücklich darüber, wie ich gefahren bin", erklärte der Yamaha-Pilot, merkte aber auch sofort an, was ihm Bauchschmerzen bereitet. "Es wird immer schwerer irgendwie an die Typen an der Spitze ranzukommen. Die legen ein verdammt-schnelles Tempo vor." Grund zur Verzweiflung ist das aber noch lange nicht. Wenn er einen guten Start erwische, dann sehe er durchaus die Möglichkeit einige Zeit an Rossi, Pedrosa, Lorenzo, Stoner und Co. dranbleiben zu können. "Wenn ich mit ihnen weg komme, dann könnten sie mich auf ein paar Runden ziehen."

Edwards braucht besonders viel Gefühl für das Vorderrad., Foto: Ronny Lekl
Edwards braucht besonders viel Gefühl für das Vorderrad., Foto: Ronny Lekl

Was das Setup seiner Tech 3-Yamaha angeht findet Edwards, dass er sich in die richtige Richtung bewege. "Die Änderungen, die wir an der Vordergabel vorgenommen haben und die Experimente mit meiner Sitzposition haben das Gefühl für die Front verbessert", schilderte er. "Aber ohne Testfahrten ist es jetzt auch schwierig, sich schnell an solche dramatischen Änderungen zu gewöhnen. Ich brauche noch ein wenig Anpassungszeit, da ich weiß, dass wir das Gefühl um einiges verbessern können."

Ausstehend für das letzte Rennen vor der Sommerpause ist bei Edwards noch die Reifenentscheidung. "Ich bin mir immer noch nicht sicher, welchen Reifen ich im Rennen nehmen werde", grübelte der US-Amerikaner und hatte einen ganz eigenen Vorschlag. "Ich möchte am liebsten das beste aus beiden Mischungen in einem Reifen haben. Wir brauchen auf der linken Seite den weichen und auf der rechten Seite den harten Reifen."

Dass diese Überlegungen wenig Sinn machen, sah Edwards ein. Nicht aber, weil Bridgestone als Einheitsreifenlieferant nur zwei vor dem Wochenende festgelegte Mischungen mit zur Strecke bringt, sondern weil Edwards für morgen eine andere Prognose hat. "Darüber nachzudenken könnte umsonst sein, da ich gehört habe, dass morgen hier alles unter Wasser stehen soll und wir dann eh die Regenreifen benutzen. Wir hatten glücklicherweise gestern etwas Zeit im Regen und daher bin ich echt froh, dass ich ein gutes Setup für trockene und nasse Bedingungen gefunden habe."

Für den vorerst letzten Auftritt der MotoGP-Weltmeisterschaft in Donington, 2010 wird in Silverstone gefahren, hat sich Edwards noch eine ordentliche Verabschiedung von der Strecke in den Midlands auf die Fahne geschrieben. "Ich hatte in der Vergangenheit hier sehr viel Erfolg und es wäre schön, sich hier standesgemäß zu verabschieden", schürte er die Hoffnung auf ein Top-Resultat im Rennen.