Jorge Lorenzo hält derzeit den Verkehr auf. Nicht auf der Piste, aber auf dem Transfermarkt. So ziemlich alles hängt derzeit von seiner Entscheidung, ob er bei Yamaha bleibt oder zu Honda wechselt, ab. Wenn sich der Spanier entschieden hat, dürfte Bewegung in das Fahrerkarussell kommen. Fiat Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi ist sich aber noch unschlüssig, was besser wäre. "Ich habe viel darüber nachgedacht ob es besser ist, wenn er bei Yamaha ist oder wenn er bei Honda ist. Ich weiß es nicht. Es gibt auf beiden Wegen Vor- und Nachteile. Aber in jedem Falle wird er ein starker Rivale und schwer zu schlagen sein - egal ob auf unserem Bike oder auf einem anderen", erklärte der Italiener.

Die Gazzetta dello Sport warf Rossi auch vor, dass Lorenzo nicht dieselben Updates erhalte, wie der Weltmeister. "Das ist nicht wahr, unsere Motorräder sind identisch", stritt Rossi dies ab. "In jedem Falle ist es aber normal, dass ich ein besseres Verhältnis zu Yamaha habe, als er es hat. Als ich 2004 hier ankam, fand ich ein Motorrad vor, welches zwölf Jahre lang nicht gewonnen hatte und welches richtiger Mist war. Jetzt haben wir das beste Bike. Lorenzo kann nicht erwarten, dass er ankommt, gewinnt und nach zwei Jahren so wichtig ist, wie Valentino."

Trotz all seiner Erfolge und der derzeitigen Oberhand, die Rossi noch über Lorenzo behalten kann, lobt er seinen aktuellen Teamkameraden in den höchsten Tönen. "Es ist einfach, sich in ihn hinein zu versetzen: Er kämpft gegen Valentino Rossi, einen der stärksten Fahrer jemals, und er nimmt diesen Kampf auf. Wenn er verliert, dann versucht er es erneut. In der Zwischenzeit steht es dieses Jahr 6:3 für mich. Gut, ich mag das. Er ist eine harte Nuss mit einem riesigen Talent."

Lorenzo selbst sieht sich als den einzigen Fahrer, der Valentino auf der Strecke schlagen kann. Zumindest hatte er das am Sonntag nach dem Deutschland GP noch dem Fernsehsender Italia1 erklärt. Eine Entscheidung schiebt er weiter raus. "Ich denke, dass wir noch ein wenig abwarten!"