Dass der siebte Platz in Laguna Seca den 100. Punkteplatz für ihn bedeutete, machte Colin Edwards vor seinen heimischen Fans ein wenig froh. Dass es allerdings nur Platz sieben war, enttäuschte ihn doch ein wenig. "Ich bin jetzt recht müde und es war ein physisches Rennen, weil ich die Maschine nicht zum Drehen brachte. Jedes Mal, wenn ich sie auf die Seite warf, fuhr sie einfach gerade auf den Kerb", erklärte der Texaner. Edwards gab sich viel Mühe und hatte irgendwann schon das Gefühl, dass die Vorderradgabel zwischen seinen Beinen sei, weil er so mit dem Motorrad rang. "Wenn ich bremste, fühlte sich die Front nicht so an, als ob sie wieder hochkommt. Es fühlte sich an, als wäre die Front eingegraben und es drückte mich einfach an den Rand der Strecke", sagte er und meinte, dass er zeitweise glaubte, auf dem Tank zu sitzen. Für Deutschland hoffte er nun auf neue Ideen.

Auf eine gnädigere Renndirektion wird James Toseland hoffen, der den geahndeten Frühstart recht hart fand. "Ich wusste, es war knapp, aber ich dachte nicht, dass ich zu früh dran war. So früh im Rennen sehe ich auch nicht auf meine Boxentafel. Ich konzentrierte mich nur darauf, den Typen vor mir zu schnappen und erst als ich die schwarze Flagge und meine Nummer sah, merkte ich, dass ich bestraft worden war", beklagte sich der Brite. Er konnte nur betonen, dass er sofort die Durchfahrtsstrafe angetreten hätte, wenn er gewusst hätte, dass er zu früh gestartet war. "Ich habe mir das aber im Fernsehen angesehen und man kann nichts sehen. Ich habe auch keine Plätze gewonnen, also ist es nach meiner Meinung ziemlich hart."

Team Manager Herve Poncharal sagte, dass es ein sehr knapper Fehlstart gewesen war und die Regel einfach so aussehe, wie sie aussehe. Dass der letztendliche Ausschluss eine Enttäuschung war, konnte er verstehen, denn er hatte ein Top Ten Ergebnis durchaus für möglich gehalten. "Leider sah er das Signal für die Durchfahrtsstrafe nicht, also lernte er heute etwas dazu." Zufriedener war Poncharal mit Edwards, der eine gute, wenn auch nicht überragende Pace fuhr. "Er holte einige Punkte und ist in der Weltmeisterschaft nun Fünfter, womit er nach wie vor der bestplatzierte Privatfahrer ist. Es war auch seine 100. Punkteankunft in der MotoGP und ich freue mich, dass er das mit unserem Team erreicht hat. Colin hat für unsere Mannschaft fantastische Arbeit geleistet und das zeigt, wie konstant er für Yamaha Leistung gebracht hat."