Das Warm-up am Sonntagmorgen in Laguna Seca war ein richtiges Schaulaufen. Einerseits zeigte sich Jorge Lorenzo auf der Strecke und probierte nach seinem schweren Sturz am Freitag, wie es sich so fahren lässt. Schnell etwas greifen oder schnell wohin laufen hätte er aufgrund seiner Schulter- und Beinverletzung jedenfalls nicht gekonnt. Casey Stoner konnte trotz seines ebenfalls recht wilden Sturzes vom Qualifying sogar lachen und ungeachtet seiner Verletzung in der Leistengegend sogar recht locker auf das Motorrad steigen. Ein kleines Gimmick führte der Australier auch mit, er hatte eine kalifornische Nummerntafel mit dem Schriftzug "Casey" auf der Maschine.

Sein Teamkollege ging noch einen Schritt weiter und führte erstmals seine Speziallackierung für dieses Wochenende aus. Passend zum Unabhängigkeitstag der USA, der am Samstag war, trug die Ducati des Amerikaners "Stars and Stripes". Bei der Pramac Mannschaft wurde nicht mit Lackierungen geprotzt, es wurden nur die besten Wünsche an Mika Kallio geschickt. Dessen Motorrad stand mit einem roten Tuch zugedeckt an der Box und darauf befand sich ein Schild mit der Aufschrift "Come back soon Mika". Am Sachsenring sollte der Finne nach seiner Fingerverletzung vom Rennen in Assen wieder dabei sein.

Ein wenig gefahren wurde natürlich auch und dabei wurde auch eifrig gearbeitet. Die Fahrer wechselten munter zwischen ihren zwei Maschinen, um noch die neuesten Abstimmungs-Kniffe für das Rennen auszuprobieren. Zwar waren die Temperaturen wieder recht kühl und sollten im Rennen wesentlich höher sein, dennoch versuchte jeder, sich so gut wie möglich in Stellung zu bringen. Die beste Zeit durfte am Ende Stoner mitnehmen, der mit einer Runde in 1:21.918 Minuten die Bestzeit markierte - allerdings auch wieder nur wenige Runden drehte. Lediglich acht Hundertstel dahinter fand sich Valentino Rossi, der aber wie schon an den Tagen zuvor Probleme im letzten Sektor hatte, wo er viel Zeit verlor.

Die große Überraschung fand sich auf Rang fünf. Hinter Dani Pedrosa und Colin Edwards kam Lorenzo mit rund sechs Zehntelsekunden Rückstand tatsächlich unter die Top Fünf - dürfte für das Rennen also bereit sein. Angesichts seiner Beweglichkeit abseits der Maschine war das kaum zu erwarten gewesen. Andrea Dovizioso holte den sechsten Rang und Nicky Hayden erreichte den siebten Platz. Ebenfalls noch in den Top Ten zu finden waren Marco Melandri, Randy de Puniet und James Toseland. Melandri war einer von zwei gestürzten Fahrern in der Session. Der andere war Toni Elias, der hinter Chris Vermeulen Zwölfter wurde. Beide schienen unverletzt geblieben zu sein.