An das Jahr 2007 in Mugello erinnert sich Casey Stoner nur ungern, musste er damals nach einigen verregneten Trainings im trockenen Rennen doch Ducati-Kunde Alex Barros den Vortritt zu Platz drei lassen. Doch in diesem Jahr soll für ihn alles anders werden. Das liegt nicht daran, dass die Ducati-Kunden von der D'Antin-Mannschaft wohl keine Chance auf das Podest haben, sondern weil es für ihn in diesem Jahr trotz wieder einmal verregneter Trainings besser läuft - wenn auch nicht perfekt. "Wie voriges Jahr haben wir Probleme in Sektor drei, aber für mich ist es viel weniger schlimm als m vergangenen Jahr. Wenn man sich die Zeitenlisten von damals ansieht, dann wird man das Problem auf dieser Strecke erkennen. In diesem Jahr scheinen wir in diesem Bereich die Lücke geschlossen zu haben und mit Rennreifen sind wir recht stark", erzählte der Weltmeister.

Deswegen konnte Stoner auch zufrieden feststellen, dass er 2008 viel näher an der Spitze unterwegs ist und er sich viel zufriedener und wohler fühle als in der Vergangenheit. Genaue Vorhersagen wollte er aufgrund der schwierigen Trainingsbedingungen aber nicht machen, doch er glaubte, dass er mit Polesetter Valentino Rossi um den Sieg kämpfen kann. "Wir sind nicht so sicher, was die Anderen so auf Lager haben, denn es gab nur eineinhalb trockene Sessions. Wir wissen also nicht wirklich, was die Anderen so bringen können. Mit der Abstimmung, die wir haben, verlieren wir zwar in einem Streckenbereich ein wenig. Wenn wir dafür aber in anderen Bereichen mehr aufholen, dann können wir um den Sieg mitfahren", betonte er.

Dass es nicht leicht werden wird, wusste aber auch Stoner, denn Rossi, der als Favorit ins Rennen geht, hat in Mugello in den vergangenen sechs Jahren nicht verloren und auch einige andere Piloten waren schnell unterwegs. "Valentino und ich waren aber glaube ich die Einzigen, die in der Lage waren, konstant 1:49er zu fahren. Das ist eine gute Situation für uns. Ich denke, wir können vorne fahren und gewinnen, aber ob das auch passiert, ist eine andere Geschichte." Wie schon am Donnerstag musste Stoner festhalten, dass er trotz des Umstands, dass Mugello das Ducati-Heimrennen ist, keinen zusätzlichen Druck verspüre. Für ihn sei es einfach ein normales Rennen. "Ich fahre für mich. Wenn ich über all die anderen Dinge nachzudenken begänne, dann würde ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren", meinte der Australier.

Und noch etwas ließ ihn zuversichtlich in das Rennen gehen. Er glaubte, dass das kleine Tief von Ducati seit dem Test in Le Mans endgültig vorbei ist, da dort die ominösen Reifen gefunden wurden, die zuerst nicht funktionierten und in Frankreich plötzlich den Durchbruch brachten. "Die vergangenen beiden Rennen waren viel stärker und viel angenehmer. Wir haben eine Reifenkonstruktion, die wir in Le Mans getestet haben. Alle anderen haben die schon verwendet, aber wir waren damit beim Test davor nicht so glücklich. Jetzt funktioniert es aber an diesem Wochenende viel besser für uns und wir fahren schnellere Zeiten."