Acht Runden hatte Valentino Rossi in Le Mans kämpfen müssen, dann war der Weg für ihn frei, um recht ungefährdet zum Sieg zu fahren. Nur zur Halbzeit des Rennens gab es noch ein paar Sorgenfalten bei Yamaha, denn es kamen ein paar Regentropfen herunter und die weißen Flaggen wurden geschwenkt, um zu zeigen, dass die Fahrer ihre Maschinen hätten wechseln dürfen. Doch der Niederschlag hielt sich in Grenzen und Rossi hielt seinen Vorsprung, was ihm den zweiten Sieg in Folge bescherte. Hinter ihm kamen Jorge Lorenzo und Colin Edwards auf das Podest, womit Yamaha die ersten drei Plätze einnahm.

Casey Stoner stoppte der Defektteufel, Foto: Ducati
Casey Stoner stoppte der Defektteufel, Foto: Ducati

Zu Beginn waren es Dani Pedrosa und Casey Stoner, die Rossi das Leben schwer machten. Der Italiener war nur als Sechster vom Start weggekommen und musste sich erst mühsam nach vorne arbeiten. James Toseland, Nicky Hayden und Colin Edwards hatte er schnell gepackt, mit Pedrosa und Stoner hatte er mehr Arbeit. Es sah eher wie bei einem 125er-Rennen aus, als sich die drei bekriegten. Irgendwann war Rossi dann vorne und verabschiedete sich.

Dahinter ging der Kampf weiter. Im letzten Renn-Drittel fehlte allerdings Stoner, da seine Maschine die Arbeit verweigerte. Er versuchte irgendwie, an die Box zu kommen, um die Maschine zu wechseln, was er ja durfte. Kurz zuvor war schon Marco Melandri hereingekommen, der einfach nur auf Glück hoffte, da er schon vom Start nicht weggekommen war und hinter dem Feld herfuhr. Wäre der Regen stärker geworden, hätte er aufholen können. Für beide war das Rennen aber gelaufen. Melandri wurde 15. Stoner kam als 16. ins Ziel.

Jorge Lorenzo legte am Renn-Ende zu, Foto: Fiat Yamaha
Jorge Lorenzo legte am Renn-Ende zu, Foto: Fiat Yamaha

Im Kampf um Platz zwei beharkten sich danach Lorenzo, Edwards und Pedrosa. Besonders überraschend war Lorenzo. Am Start war er bis auf Platz zehn zurückgefallen und hatte sich trotz seiner verletzten Knöchel wieder durch das Feld gearbeitet. Und am Ende hatte er dann auch noch die Kraft, um sich von seinen Gegner abzusetzen und sicher Platz zwei nach Hause zu fahren. Dahinter ließ Edwards am Schluss noch Pedrosa stehen und durfte sich über seinen ersten Podestplatz für Tech 3 Yamaha freuen. Pedrosa blieb Platz vier und dahinter konnte sich Chris Vermeulen über Platz fünf freuen.

Andrea Dovizioso erkämpfte sich Rang sechs, nachdem zu Beginn des Rennens nach einer Kollision mit James Toseland zurückgefallen war. Toseland war gleich ganz ausgefallen. Loris Capirossi, Nicky Hayden, Randy de Puniet und Shinya Nakano rundeten die Top Ten ab. Pechvogel des Rennens war John Hopkins, dem die Kette riss.

Dani Pedrosa hat die WM-Führung an Valentino Rossi verloren, Foto: Honda
Dani Pedrosa hat die WM-Führung an Valentino Rossi verloren, Foto: Honda

In der Weltmeisterschaft konnte Rossi mit dem Sieg die Führung erobern. Er hält nun bei 97 Punkten und liegt damit drei Zähler vor Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, die punktegleich auf zwei und drei sind. Casey Stoner hat durch sein mechanisches Problem viel an Boden eingebüßt. 41 Punkte beträgt sein Rückstand nach dem ersten punktelosen Rennen für Ducati auf Rossi nun.