Der Einstand bei Ducati war für Marco Melandri bislang alles andere als sanft. Zunächst als Traum-Ehe vermutet, wird das Engagement des Italieners beim italienischen Team mehr und mehr zum Albtraum. Doch Ducati MotoGP Projektleiter Livio Suppo wirft die Flinte noch nicht ins Korn. Zwar gesteht er ein, dass Melandri Anpassungsprobleme an die Desmosedici GP8 hat, doch er glaubt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sein Schützling einen Durchbruch hat.

"Ich kann nicht glauben, dass wir diese Situation nicht lösen sollten. Marco hat das Talent und Ducati die Fähigkeit, um die Maschine mehr auf seinen Stil abzustimmen, also glaube ich nicht, dass sich die Situation nicht verändert", strapazierte Suppo gegenüber Autosport die doppelte Verneinung. Ein Indiz, dass in der Kombination Melandri-Ducati irgendetwas von Grund auf nicht stimmt, war für Suppo das Qualifying in Jerez.

Dort landete Melandri nach einem Sturz und dem Wechsel auf die Ersatzmaschine nur auf Platz 18 und damit auch hinter den Satelliten-Ducatis von Toni Elias und Sylvain Guintoli. "Es ist schwer zu verstehen, warum, aber mit allem Respekt für Guintoli, Marco sollte zumindest eine Sekunde schneller sein als Sylvain. Wenn er eine Sekunde schneller wäre, dann wäre es eine annehmbarere Situation", betonte Suppo.

Sorgen macht Suppo der Umstand, dass es für Melandri immer schwerer wird zur Spitze aufzuschließen, je länger er auf der Suche ist. "Je mehr du gewinnst, desto stärker wirst du. Je mehr Probleme du hast, desto schwerer wird es, das zu lösen. Sicher hilft es auch nicht, dass wir die Saison auf zwei Strecken beginnen, wo das Paket nicht hundertprozentig läuft - vor allem hier", meinte Suppo.