Zweites Qualifying in der MotoGP und Jorge Lorenzo holte sich gleich die zweite Pole Position. Sehr zur Freude der spanischen Fans drehte der Spanier ordentlich auf und war über eine Runde sechs Zehntel schneller als der Rest des Feldes und pulverisierte auch gleich noch den Pole-Rekord. Was den Fans noch mehr gefallen haben dürfte, war der zweite Startplatz, den Dani Pedrosa herausfahren konnte. Dritter Fahrer in Reihe eins ist Colin Edwards, der damit ein weiteres Mal zeigte, dass die Yamaha auch beim Tech 3 Team gut läuft. Bis die erste Reihe besetzt war, ging es aber wie immer chaotisch zu.

Als erster packte Randy de Puniet den Qualifyier aus. Rund 20 Minuten nach Session-Beginn lag der Franzose plötzlich eine Sekunde vor dem Rest des Feldes. Allzu lange konnte er sich aber nicht darauf ausruhen. Denn etwas mehr als zehn Minuten später konterte Lorenzo, der auch gleich die erste Motorradrunde in Jerez unter 1:39 Minuten drehte. Zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt waren Valentino Rossi und Casey Stoner. Vor allem Stoner schien Probleme zu haben, da er auch auf Rennreifen nicht gut mithalten konnte und ein paar Mal schimpfend an die Box zurückkam. Rossi war etwas besser unterwegs, aber auch nicht so schnell wie die Schnellsten auf Rennreifen.

Für Ducati gab es 26 Minuten vor Session-Ende den nächsten Rückschlag, als sich Marco Melandri nach einem Ausrutscher in den Kies verabschiedete und auf die Ersatzmaschine wechseln musste - deswegen kam er im Endeffekt auch nur auf Rang 18. Währenddessen packten mehr und mehr Fahrer ihre Qualifyier aus und die Zeiten purzelten. An der Spitze blieb zunächst aber Lorenzo vor de Puniet. 18 Minuten vor Ende der Session legte Lorenzo sogar noch einmal nach und setzte sich weiter ab - es war aber noch viel Zeit übrig.

Als es auf das Ende der Session zuging, wollten dann alle noch einmal ordentlich nachlegen, doch am meisten legt Lorenzo nach, der das Feld endgültig deklassierte. Dahinter kämpfte Pedrosa vergeblich darum, seinen Landsmann und Rivalen noch einzuholen. Edwards konnte währenddessen den Angriff von Nicky Hayden abwehren, der sich letztendlich mit Platz vier zufrieden geben musste.

Der schnellste Fahrer auf Bridgestone war Valentino Rossi, der nach Platz fünf allerdings nur mäßig zufrieden wirkte. Randy de Puniet stürzte am Ende der Session zwar noch, schaffte es aber auch noch in Reihe zwei. Für Stoner war das Qualifying am Schluss auch nicht erfreulich, da der Weltmeister nur auf Startplatz sieben landete. Er wird sich die dritte Reihe mit James Toseland und John Hopkins teilen. Reihe vier besetzen Loris Capirossi, Shinya Nakano und Chris Vermeulen. Enttäuscht war Andrea Dovizioso, der nur auf Position 13 kam. Auch Alex de Angelis hatte sich mehr vorgenommen, doch der Gresini Honda-Fahrer stürzte auf seiner letzten schnellen Runde.

Für die Szene des Qualifyings sorgte Edwards. In der ersten Kurve drohte ihm das Motorrad wegzurutschen, doch der Amerikaner konnte mit Einsatz von Ellenbogen und Knie einen Ausflug in das Kiesbett verhindern. Stattdessen richtete er seine Maschine wieder auf und bekam von den Zuschauern auch gleich Szenen-Applaus. Mit einem Handzeichen Richtung Tribüne heizte Edwards die Fans dann gleich noch etwas an. Für solche Späße wird er am Sonntag wahrscheinlich erst nach der Zieldurchfahrt Zeit haben.