Casey Stoner bekommt nicht genügend Anerkennung für die Leistungen in dieser Saison. Dieser Meinung ist Livio Suppo, der die guten Ergebnisse des Australiers und dessen WM-Führung auch zum großen Teil auf das Können seines Schützlings zurückführt. So ist sich zwar auch Suppo bewusst, dass man bei Ducati und Bridgestone in diesem Jahr gute Arbeit geleistet hat, doch es wird ihm zu viel Wert vor allem auf das Thema Reifen gelegt. "Man darf nicht vergessen, dass der Zweite und der Dritte in der Weltmeisterschaft auf Michelin fahren. Im Moment ist es in Mode, über die Reifen zu sprechen und es sieht so aus, als ob Bridgestone die WM gewonnen haben wird. Jeder denkt nur über die Reifen nach, weil Bridgestone einen unglaublichen Job gemacht hat", sagte Suppo den Motorcycle News.

Doch Suppo folgte mit auf einem Rückblick auf das bisherige Jahr und wollte damit seine These vom starken Fahrer und nicht den starken Reifen untermauern. "Zu Beginn der Saison, war die Lücke nicht so groß. Vergesst die Türkei, als sie [Michelin] einige Probleme hatten. Aber alle anderen Rennen waren ausgeglichen und manchmal war Michelin besser. In Assen waren sie besser, in Jerez waren sie besser und auch in Deutschland. Es war bis Laguna Seca recht ausgeglichen, als sie ein weiteres Problem hatten. Das ist uns aber auf dem Sachsenring passiert", erklärte er. So sei es seiner Meinung nach nicht so, dass man mit Reifen unterwegs sei, die eine Sekunde schneller wären als davor. "Ich denke, Casey ist in dieser Weltmeisterschaft wie ein Sturm, denn niemand hat das von ihm erwartet."

So ist es laut Suppo einfach zu erkennen, dass Stoner derjenige war, der wirklich den Unterschied ausgemacht hat. "In Katar war da Casey, dann Valentino, Dani und John Hopkins. Also war es eine ausgeglichene Situation. In Jerez hatte Michelin das ganze Podium. In Frankreich waren im Trockenen, abgesehen von Casey, Valentino und Dani da. In Mugello waren wieder zwei Michelin-Fahrer Erster und Zweiter vor Bridgestone. Wir kamen nach Barcelona und Casey gewann hauchdünn mit zwei Michelin-Fahrern hinter sich", zählte der Ducati MotoGP Chef auf. In Barcelona sei wirklich nur an Stoner gelegen, betonte er noch einmal, da Michelin dort besser gewesen sei.

Auch in Donington sah Suppo die Michelin im Trockenen besser und im Regen war Colin Edwards Zweiter. Dann wechselte sich die Oberhand auf dem Sachsenring und in Laguna Seca ab. Einmal war Michelin vorne und einmal Bridgestone. In Brünn wollte er keine besonderen Vorteile erkennen. "In Laguna waren wir klar besser, in Brünn war Michelin auf drei und vier. Ich denke, Casey und John haben in Brünn den Unterschied gemacht, auch im Vergleich zu den anderen Bridgestone-Fahrern", sagte Suppo.