Was haben Jorge Lorenzo und James Toseland gemeinsam? Sie stehen kurz davor, ihren zweiten WM-Titel zu holen, haben noch keine Erfahrung in der MotoGP und werden kommendes Jahr bei Yamaha fahren. Einen großen Unterschied gibt es aber. Toseland wird aus der Superbike-WM in die MotoGP wechseln und Lorenzo aus den 250ern. Nun wird den Fahrern aus der 250er-Klasse aber ein Vorteil eingeräumt, da der Fahrstil der Viertelliterklasse besser auf die 800cc-Maschinen umzulegen ist als jener in der Superbike-WM.

Herve Poncharal erwartet sich deswegen einen interessanten Vergleich im kommenden Jahr, auch wenn Toseland bei der Tech 3-Mannschaft und Lorenzo beim Werksteam fahren wird. Das sieht Poncharal nicht als Hindernis. "Es gibt jetzt keinen großen Unterschied zwischen unseren Maschinen und dem Werksteam. Bei den Daten sind wir immer sehr, sehr nahe beieinander. Wir wurden immer gut von Yamaha unterstützt", meinte er gegenüber den Motorcycle News. Bei der Schlagfertigkeit der Superbike-Piloten in der MotoGP stellte er allerdings einen etwas verzerrten Vergleich an. "Troy Bayliss hatte große Auftritte. Wir dürfen Valencia im vorigen Jahr nicht vergessen und Troys Sieg dort." Damals war man allerdings noch auf den größeren 990ern unterwegs.

Dennoch glaubt Poncharal, dass der Unterschied für Toseland nicht zu groß sein wird und dass der junge Brite bereits im kommenden Jahr sehr stark sein kann. "Es wird interessant, denn wir haben einen sehr erfolgreichen Spanier, der von den 250ern zu Yamaha kommt. Ein Brite, der in seiner Weltmeisterschaft sehr erfolgreich ist, kommt auch, also hat keiner von beiden Erfahrung in der MotoGP. Es wird interessant, ihre Leistungen und ihre Entwicklung zu vergleichen", sagte Poncharal. Das wird allerdings nur dann wirklich möglich sein, wenn sie nicht nur auf den gleichen Maschinen, sondern auch auf den gleichen Reifen fahren. Als Hinweis darauf, dass Tech 3 im kommenden Jahr bereits sicher mit Michelin fährt, sollte das aber nicht gedeutet werden.