Es war nicht nur ein großer Kampf, es war auch eine großartige Aufholjagd, die Valentino Rossi in Assen bot. Dass es am Ende auch zum Sieg reichte, lag an einem waghalsigen Manöver drei Runden vor Schluss, bei dem sich Rossi innen an Casey Stoner vorbei quetschen konnte. Doch die Geschichte des Rennens schrieb Rossi fast ganz alleine, nachdem er nach einem schlechten Start bereits weit zurück lag und sich erst Stück für Stück durch das Feld arbeiten musste. In der elften Runde war der Italiener schließlich auf Platz zwei angekommen und jagte Stoner hinterher, der noch mit einigem Abstand vor ihm fuhr.

Doch auf eine schnellste Rennrunde folgte die nächste und bald war Rossi an seinem Rivalen um die WM dran. Doch dann schien Schluss, denn Stoner wehrte zunächst jeden Angriff ab, den Rossi versuchte. Es gab einfach kein vorbeikommen. Es kam die 23. Runde und Rossi schien keine Chance zu haben, als er es vor der Schikane noch einmal probierte und innen mit einem sehr harten Bremsmanöver vorbeizog. Danach ging der siebenfache Weltmeister kein Risiko mehr ein, setzte sich ab und fuhr wieder einmal einen Sieg ein. Nach der Zielankunft gratulierte ihm Stoner zu der Leistung.

Rossis Vorstellung überstrahlte beinahe das starke Rennen, das auch Nicky Hayden hatte. Der Amerikaner war nach einem perfekten Start bereits Sechster und arbeitete sich mit einigen tollen Manövern bis auf Rang drei nach vorne, wo er auch ins Ziel kam. Damit durfte der regierende Weltmeister endlich wieder auf das Podest zurückkehren. Gleichzeitig konnte er auch noch seinen Teamkollegen Dani Pedrosa hinter sich halten, der als Vierter ins Ziel kam. John Hopkins erreichte die Ziellinie als Fünfter und Colin Edwards konnte seinem Podestplatz von Donington eine Zielankunft als Sechster folgen lassen.

Auch die beiden D'Antin-Piloten konnten ein gutes Rennen absolvieren. Alex Barros und Alex Hofmann kamen nach ein paar guten Zweikämpfen auf die Plätze sieben und acht. Vor allem Hofmann musste sich in einem harten Kampf gegen Anthony West, Marco Melandri und Carlos Checa durchsetzen. Weniger gut erging es Loris Capirossi, Chris Vermeulen und Randy de Puniet. Capirossi musste an der Box aufgeben, De Puniet ging etwas zu heiß in eine Kurve, wobei er sich und Vermeulen abräumte. Der Australier konnte weiterfahren, wurde aber nur 16., während der Franzose ausfiel.

In der Weltmeisterschaft ist es nach dem Duell von Assen wieder etwas enger geworden. 21 Punkte beträgt der Vorsprung von Stoner nun auf Rossi. In ganzen Zahlen steht es 185:164.